Wo ist mein Schlüssel? Diese Frage stellen sich jeden Tag Millionen Menschen und ich stellte sie mir gestern auch, als ich von der Arbeit nach Hause kam. Zugegeben, es war nicht das erste Mal, dass ich meinen Haustürschlüssel nicht fand, aber es kommt auch nicht andauernd vor. Trotzdem war ich froh, dass mein Mann bereits in der Haustür stand, um mich in Empfang zu nehmen. Hätte ich klingeln müssen, wäre mir die Frage „Hast du schon wieder Deinen Schlüssel verlegt?“ nicht erspart geblieben. Aber so konnte ich erst mal zu Hause angekommen und versuchen, meine Gedanken zu ordnen. Das soll man nämlich machen, bevor man kopflos mit der Suche beginnt. Das sagt auch der Autor Professor Michael Solomon. Er hat sich mit den Strategien beschäftigt, wie man Objekte, auch andere als Schlüssel, am effektivsten sucht. Man soll nicht sofort mit der Suche beginnen, sondern sich erst mental eine Vorstellung davon machen, wo der Gegenstand liegen könnte. Mein Haustürschlüssel liegt immer in der Mittelkonsole in meinem Auto, hat einen kleinen türkisfarbenen Plastikanhänger und ist damit relativ auffällig. Also bin ich in die Garage gegangen und habe intensiv die Mittelkonsole durchsucht und sie bei der Gelegenheit auch gleich aufgeräumt. Vom Schlüssel gab es allerdings keine Spur. Ich schlief eine Nacht darüber und kam zu dem Ergebnis: Der Schlüssel kann nur im Auto sein. Ich suchte noch intensiver das Auto ab. Als ich den Beifahrersitz bis zum Anschlag nach hinten gefahren hatte, kam der Schlüssel samt Anhänger an der Führschiene zum Vorschein. Vielleicht hat Professor Solomon recht mit seinem Ausspruch: „Es gibt keine verlorenen Dinge, nur unsystematische Sucher.“