Ei der Daus! Die Alten machen Aufstand. Melden sich zurück... Ich spreche von Worten. Nicht mehr so „angesagten“ Worten. „Die mag ich nicht, die sind so verschwurbelt“, sagt mir eben ein junger Kollege offenherzig. Mumpitz! Nimmermehr lass ich das gelten. Worte altern nicht! Widerstehen Moden. Sprache ist doch viel mehr als karger, nüchtern-sachlicher Informationsträger. Sprache hat Hintersinn. Worte haben Geschichte. Witz. Charme. Klang. „Ich bin gerad ziemlich schwer von Capis“, lässt mich eine jüngere Kollegin über die Schreibtische hinweg wissen. Der noch viel jüngere Kollege mir gegenüber blickt indigniert. „Was biste?!“ Potzblitz, er kapiert‘s wahrhaftig nicht?! Ganz blümerant wird mir beim Gedanken, dass mich dieser Dreikäsehoch heute mit solcherart Fisimatenten weiter piesacken will. Sei‘s drum. Nostalgische Sprache ist wahrlich zu schön für die Mottenkiste. Drum mach ich mich hurtig auf, eine Lanze für sie zu brechen. Mein Reservoire an Schwurbel-Sprech schüttle ich mit Wonne aus dem Lamäng. Repektive Schiselawäng. Da dringt die Rheinische in mir durch. Am Rhein haben die Franzosen einst tiefe Sprach-Spuren hinterlassen. Schiselawäng ist neudeutsche Übersetzung für „ainsi cela vint“: So ging‘s lockerflockig aus dem Lamäng. Wie die Plattdeutschen hier oben denn dazu sagen - frag ich meine Deichländer. Verständnisloses „...??...“ Pause. Dann ein Kollege trocken: „Na ja. Halt mit Schmackes.“ Sapperlot!
Susanne Schwan
Reporterin
Die gebürtige Düsseldorferin studierte an der Musikhochschule und war 12 Jahre Theaterschauspielerin. Nach Rundfunk-Ausbildung und Volontariat bei der NORDSEE-ZEITUNG ab 1999 leidenschaftliche Menschen- und Geschichtensammlerin. Nebenbei noch Auftritte mit Literaturprogrammen.

Empfehlung - Sapperlot, macht mir gefälligst meinen Mumpitz nicht madig!
Ei der Daus! Die Alten machen Aufstand. Melden sich zurück... Ich spreche von Worten. Nicht mehr so „angesagten“ Worten. „Die mag ich nicht, die sind so verschwurbelt“, sagt mir eben ein junger Kollege offenherzig. Mumpitz! Nimmermehr lass ich das gelten. Worte altern nicht! Widerstehen Moden. Sprache ist doch viel mehr als karger, nüchtern-sachlicher Informationsträger. Sprache hat Hintersinn. Worte haben Geschichte. Witz. Charme. Klang. „Ich bin gerad ziemlich schwer von Capis“, lässt mich eine jüngere Kollegin über die Schreibtische hinweg wissen. Der noch viel jüngere Kollege mir gegenüber blickt indigniert. „Was biste?!“ Potzblitz, er kapiert‘s wahrhaftig nicht?! Ganz blümerant wird mir beim Gedanken, dass mich dieser Dreikäsehoch heute mit solcherart Fisimatenten weiter piesacken will. Sei‘s drum. Nostalgische Sprache ist wahrlich zu schön für die Mottenkiste. Drum mach ich mich hurtig auf, eine Lanze für sie zu brechen. Mein Reservoire an Schwurbel-Sprech schüttle ich mit Wonne aus dem Lamäng. Repektive Schiselawäng. Da dringt die Rheinische in mir durch. Am Rhein haben die Franzosen einst tiefe Sprach-Spuren hinterlassen. Schiselawäng ist neudeutsche Übersetzung für „ainsi cela vint“: So ging‘s lockerflockig aus dem Lamäng. Wie die Plattdeutschen hier oben denn dazu sagen - frag ich meine Deichländer. Verständnisloses „...??...“ Pause. Dann ein Kollege trocken: „Na ja. Halt mit Schmackes.“ Sapperlot!(...)
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