Dass die Grünen einen Hang zum Pflanzlichen haben, wissen wir. Spätestens seit dem Veggie-Day, mit dem sie sich vor zehn Jahren fast ebenso viele Freunde gemacht haben wie aktuell mit ihren Heizungsplänen. Doch der Vorschlag, mit dem Niedersachsens grüne Agrarministerin Miriam Staudte kürzlich um die Ecke kam, überrascht dann doch: Die vielen Schweineställe, die wegen der Krise auf dem Schweinemarkt leer stünden, könnten ja für den Hanf-Anbau genutzt werden, schlug sie vor. Schließlich soll der Cannabis-Anbau für entsprechende Vereine bald legal sein. Hanf-Pflanzen statt Borstenviecher, satte Joints statt saftiger Koteletts - klingt erst mal wie ein Kiffer-Traum. Die Bauernverbände waren nicht ganz so angetan. Hanf-Anbau sei ein ganz anderes Metier und erfordere eine andere Vermarktung, hieß es bei der Interessengemeinschaft der Schweinehalter. Und der Landvolk-Vize-Chef fürchtete die hohen Umbaukosten für die Ställe - und die „ungefragten Erntehelfer“, die sich für die grüne Ware interessieren könnten. Aber Bauern sind flexibel bei der Suche nach neuen Standbeinen, wie es im Betriebswirtschaftler-Jargon heißt. Also schauen wir mal, ob diese Idee Formen annimmt. Oder sich so schnell in Luft auflöst wie die süßlichen Schwaden eines Joints.