Nordenham

Der Rüstringer Heimatbund sucht seine künftige Rolle

Auch ein Heimatbund muss mit der Zeit gehen und sich neuen Bedürfnissen und Entwicklungen stellen. Eine Arbeitsgemeinschaft „Zukunft“ befasst sich mit der Frage, wie sich der Rüstringer Heimatbund von 1891 künftig präsentieren will.

Vorsitzender Hans-Rudolf Mengers (links) und sein Stellvertreter Alexander Schuhr (rechts) überreichten (von links) Ramona Fritz, Torsten Lange und Gesche Neumann Goldene Ehrennadeln.

Vorsitzender Hans-Rudolf Mengers (links) und sein Stellvertreter Alexander Schuhr (rechts) überreichten (von links) Ramona Fritz, Torsten Lange und Gesche Neumann Goldene Ehrennadeln.

Foto: Timmermann

Das berichtete der Heimatbund-Vorsitzende Hans-Rudolf Mengers bei der Jahreshauptversammlung des Vereins. Landrat Stephan Siefken misst dem Heimatbund auch für die Zukunft Bedeutung bei, erklärte er in seinem Grußwort. „Der Heimatbund macht die Geschichte und die Tradition unseres Landkreises greifbar“, lobte Siefken. „Es lag mir sehr am Herzen, dass das zentrale Stück des Museums Moorseer Mühle, die Mühle mit Nebengebäuden, in den Besitz des Landkreises gelangt“, wies der Landrat auf den 2022 erfolgten Ankauf der Immobilien hin. Außerdem hat der Landkreis für Erweiterungsmöglichkeiten eine benachbarte Weide erworben. Betrieben wird das Museum in Moorsee vom Rüstringer Heimatbund.

Als ein weiteres mit dem Heimatbund verbundenes Anliegen nannte Stephan Siefken die Pflege der plattdeutschen Sprache. Es sei wichtig, dass junge Menschen dafür früh eine Leidenschaft entwickelten. Die plattdeutsche Sprache bedeute den Menschen der Wesermarsch viel und erfahre durch den Schrieverkring im Heimatbund eine besondere Pflege, betonte Hans-Rudolf Mengers in seinem Jahresbericht.

Zugang für das Archiv des Heimatbundes

Auf einen „bemerkenswerten Zugang“ im Rüstringer Archiv verwies der Vorsitzende. Man habe Teile des Hofarchivs von Hans-Hermann Francksen von einem Verwandten erhalten. Dabei handelt es sich um die amtlichen Unterlagen aus der Gemeinde Tossens aus der Franzosenzeit. Acht Jahre lang haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter um Archivleiter Heddo Peters etwa 200.000 Einzelblätter und Schriftsätze aus der alten Gemeinde Rodenkirchen aufgearbeitet und geordnet. Ein 710 Seiten starkes Findbuch soll in Kürze der Nachfolgegemeinde Stadland übergeben werden.

Da die Arbeit des Rüstringer Heimatbundes auf ehrenamtlichem Engagement beruht, wurden verdiente Mitarbeiter ausgezeichnet. Ramona Fritz aus dem Archivteam, Vorstandsmitglied Torsten Lange und die Leiterin des Museums Moorseer Mühle, Gesche Neumann, erhielten aus den Händen des stellvertretenden Vorsitzenden Alexander Schuhr die Goldene Ehrennadel und eine Urkunde.

Mengers bleibt Vorsitzender der Rüstringer

Die Vorstandswahlen ergaben keine Veränderungen. 1. Vorsitzender bleibt Hans-Rudolf Mengers aus Stollhamm, sein Stellvertreter Alexander Schuhr, Schriftführer Torsten Lange, beide aus Nordenham, und Schatzmeister Andreas Schindler aus Ruhwarden. Im Anschluss an die Hauptversammlung, zu der 40 der 1.250 Mitglieder des Vereins gekommen waren, vermittelte Heddo Peters „Eine kleine Wappengeschichte - von Friesenspießen, ammerschen Balken und unklaren Ankern“. So erinnert der Rüstringer Friese auf dem dreigeteilten Stadlander Wappen an die Schlacht von 1514. Auch das Wesermarsch-Wappen ziert ein Rüstringer Friese. Kein Friesenkrieger, sondern ein aufsteigender Löwe als Symbol für Macht und Stärke ist auf dem Butjadinger Wappen zu sehen. Das Oldenburger Wappen, viergeteilt und in den Feldern 1 und 4 jeweils mit zwei roten Balken in Gold und in den Feldern 2 und 3 mit jeweils einem Steckkreuz auf blauem Grund, wiederum ist ein Hauptbestandteil im dreigeteilten Nordenhamer Wappen. Nur der kleine Anker im Herzschild des Wappens stehe in einem direkten Zusammenhang mit der Geschichte der Unterweserstadt, erläuterte Peters. Der Anker bringe zum Ausdruck, welche große Bedeutung die Schifffahrt in Nordenham hatte und heute noch hat.

Lutz Timmermann
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