Bremerhaven

Nach langer Pause: Bremerhaven wird wieder Heimathafen für Fischtrawler

Nach fünf Jahren Unterbrechung wird das Kennzeichen „BX“ wieder am Bug eines Hochseetrawlers stehen: Heimathafen Bremerhaven. Am nagelneuen Fischfangschiff „Jan Maria“ steht bereits das Kennzeichen. Zum Sommer soll das Schiff bei uns ankommen.

Da schwimmt die „Jan Maria“. Das Schiff wird auf einer türkischen Werft gebaut, lief nun vom Stapel.

Da schwimmt die „Jan Maria“. Das Schiff wird auf einer türkischen Werft gebaut, lief nun vom Stapel.

Foto: privat

Auf der türkischen Tersan-Werft lief die „Jan Maria“ mit der Kennung „BX 792“ jetzt vom Stapel - ein Schiff von 88,10 Metern Länge und mehr als 18 Metern Breite. Fahren wird der Trawler für die Nordbank Hochseefischerei GmbH mit Sitz im Fischereihafen, einer deutschen Tochtergesellschaft des niederländischen Fischereikonzerns Parlevliet & Van der Plas (P&P).

Die Ablieferung der „Jan Maria“ ist für Juli geplant, und Konzernchef Dierk Parlevliet ist überzeugt, dass der Trawler zu den besten Fangschiffen im Nordatlantik zählen wird. Dass der neue Trawler an der Unterweser beheimatet sein wird, dafür hat sich Dr. Uwe Richter eingesetzt, der Geschäftsführer der Fischreederei Doggerbank und Mutter der Nordbank Hochseefischerei GmbH. Die deutschen Hochseetrawler der Gruppe sind bisher alle in Rostock beheimatet. Als letzter Neubau unter deutscher Flagge kam 2015 die „Mark“ in Fahrt, ebenfalls auf der Tersan-Werft gebaut.

Mit einer Besatzung von bis zu 45 Mann wird die „Jan Maria“ in den nördlichen Gewässern auf „Weißfisch“ wie Kabeljau, Seelachs und Heilbutt, aber auch auf Garnelen fischen, wie P&P mitteilt. Der Fang kann bereits an Bord filetiert und in einer vollautomatischen Frostanlage schockgefroren werden - bis zu 100 Tonnen Fisch und Shrimps pro Tag sind möglich.

Alte „Jan Maria“ nach Russland verkauft

Der letzte in Bremerhaven beheimatete Hochseetrawler hieß ebenfalls „Jan Maria“, aber der Heringsfänger wurde bereits im September 2018 nach Russland verkauft. Die neue „Jan Maria“ wird die in Rostock beheimate „Gerda Maria“ (ROS 786) ersetzen, die auch immer regelmäßig ihren Fang an der Labradorstraße im Fischereihafen löscht und dort auch ihren Winterliegeplatz hat. Der 81 Meter lange Hecktrawler wurde 1990 auf der Mützelfeldwerft gebaut und nach der Übernahme durch Nordbank vor über 20 Jahren verlängert und umbenannt.

Zu P&P gehört auch die Deutsche See

Das niederländische Fischereiunternehmen P&P ist weltweit im Fischfang und in der Fischvermarktung tätig und gehört mit etwa 8.000 Mitarbeitern und mehr als 40 Schiffen zu den größten Hochseefischereikonzernen Europas. Zur Gruppe gehören aus dem Fischereihafen die Doggerbank Seefischerei GmbH, das Unternehmen German Seafrozen Fish und auch die Deutsche See mit rund 1.800 Mitarbeitern. (ce)

Thorsten Brockmann

Chefreporter

Thorsten Brockmann ist gebürtig in Bremerhaven. Bei der NORDSEE-ZEITUNG arbeitet er seit 1989. Seine Themen: Kreuzfahrt, Wirtschaft und die Polizei.

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