Nach sexuellen Anspielungen: Pfarrer bleibt gekündigt
Ein wegen des Vorwurfs sexueller Anspielungen gekündigter Pfarrer hat seinen Rechtsstreit mit der evangelischen Landeskirche Braunschweig beigelegt. Die Einigung sei im Rahmen eines Kammertermins am Mittwoch erzielt worden, teilte das Arbeitsgericht Braunschweig am Donnerstag auf dpa-Anfrage mit. Zuvor hatten die „Braunschweiger Zeitung“ und der NDR über die Einigung berichtet. Die Kirche hatte dem Pfarrer fristlos gekündigt, weil er sich auf einer Konfirmandenfreizeit mehrmals in unangemessener Weise geäußert haben soll. Zudem soll er den Jugendlichen ermöglicht haben, Alkohol zu kaufen und zu trinken.

Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts.
Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Gegen seine fristlose Kündigung hatte der Mann geklagt. Gemäß der Einigung beendet die Landeskirche Braunschweig jetzt das Arbeitsverhältnis rückwirkend mit einer ordentlichen Kündigung. „Uns ging es insbesondere darum, dass wir den Jugendlichen eine Aussage vor dem Arbeitsgericht ersparen wollten“, sagte Michael Strauß, Sprecher der Landeskirche Braunschweig. Daher habe man dem vom Gericht vorgeschlagenen Vergleich zugestimmt. Das vorrangige Ziel, dass der Betreffende nicht mehr im kirchlichen Dienst tätig ist, sei erreicht worden.
Nach Auffassung der Kirche hat der Mann mit seiner Entlassung auch seine Ordinationsrechte verloren, er dürfe nicht mehr Gottesdienste, Taufen oder Trauungen leiten. Dies sieht der gekündigte Pfarrer anders. Er hat dagegen Klage beim Rechtshof der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen eingereicht. Vor dem Kirchengericht läuft also weiterhin ein Rechtsstreit.