Nach dem letzten Bundesligaspiel am 12. Dezember gegen RB Leipzig ging es für die Grün-Weißen nicht direkt in den Urlaub. Ole Werner behielt seine Jungs noch an der Weser. Es waren lockere Trainingseinheiten, aber auch ein Testspiel gegen den SV Meppen am 15.Dezember angesetzt. Das Spiel wurde mit 3:1 gewonnen, Ole Werner gab bei Werder.TV an, dass er zwar zufrieden mit dem Sieg gewesen sei, für ihn das Ergebnis aber nicht das Entscheidende sei, sondern dass sich die Mannschaft noch einmal unter Wettkampfbedingungen gezeigt und intensiv gespielt habe. Danach ging es für die Mannschaft in den wohlverdienten Urlaub nach einer aus Werder-Sicht nicht unerfolgreichen Hinrunde, um im neuen Jahr das Ziel Klassenerhalt weiter anzugehen.
Die Weltmeisterschaft in Katar und die Auswirkungen für Werder Bremen
Gleich zwei Spieler aus dem Kader durften sich auf das freuen, wovon wahrscheinlich jeder Fußballer seine gesamte Karriere träumt: Milos Veljkovic (Serbien) und Niclas Füllkrug (Deutschland) durften zur WM nach Katar reisen. Für den Serben war es nach 2018 bereits die zweite WM-Teilnahme. Für ihn und Serbien war jedoch nach nur einem Punkt aus drei Spielen nach der Vorrunde schon das Kofferpacken angesagt.
Für Deutschland war bekanntlich ebenfalls nach der Vorrunde Schluss, doch für Niclas Füllkrug war die WM mehr als erfolgreich. Zwischenzeitlich kursierten nach seinen beiden Toren sogar schon Wechselgerüchte über den FC Bayern in den Medien. Der 29-Jährige selbst schließt einen Wechsel im Winter oder im Sommer nicht aus, betont aber auch seine Sympathie zu Werder: “Es geht einfach darum, wenn eine Konstellation entsteht, bei der mehrere Parteien das Gefühl haben, es wäre gut, dann kann man darüber reden. Ich glaube, es ist allseits bekannt, in welcher Situation Werder Bremen steckt. Ich glaube, es ist aber auch allseits bekannt, wie gerne ich hier spiele und wie ich mich fühle", so Füllkrug am 14.Januar gegenüber Sky.
Das Trainingslager mit ungewollten Umplanungen
Am 2. Januar begann das Trainingslager im Spanischen Marcia. Für diese Zeit waren zwei Testspiele geplant. Das erste sollte am 4. Januar gegen den FC St. Pauli stattfinden. Die Hanseaten hatten jedoch andere Pläne. Am 29.Dezember wurde bekannt, dass der neue Trainer der Hamburger, Fabian Hürzeler, das Spiel gegen Werder nicht bestreiten wolle, weil dies nicht in seinen Plan passe. Clemens Fritz berichtete dem Sportbuzzer: “Das ist für uns natürlich sehr ärgerlich”. Am Ende bestritt Werder am 4. Januar ein Spiel gegen das ortsansässige Team Real Murcia, dass die Mannschaft von Ole Werner mit einem 2:0-Sieg beenden konnte. Die Torschützen dabei waren Niklas Schmidt und Tom Berger. Das zweite Spiel war am 8.Januar gegen den FC St. Gallen. Das Spiel endete mit 2:2 nach einer 2:0 Halbzeitführung. Ole Werner betonte gegenüber Werder TV, dass er zwar mit dem Ergebnis nicht zufrieden war, dafür aber mit der Leistung und den Abläufen.
Gewohnt neutral fiel das Fazit von Werner zum Trainingslager aus: Gegenüber Werder TV hob er die Arbeit auf dem Platz hervor und dass sein Team an den Dingen gut gearbeitet habe, die sich die Mannen von der Weser vorgenommen hatten. Hier stand besonders der Spielaufbau im Fokus. Doch der Trainer wies auch auf den teils mangelnden Konkurrenzkampf hin, der auf die fehlende Kadertiefe und die Verletzten zurückzuführen sei. Das könnte zu einem Problem werden, wenn die positiven Ergebnisse ausbleiben sollten und es nicht mehr so gut läuft wie in der Hinrunde.
Transfers und allgemeine Personalsituation
Dazu kam noch eine Verletzung von Romano Schmid, der für mehrere Wochen fehlen wird. Somit wird hier eine potenzielle Stammkraft für eine Schlüsselposition nicht zur Verfügung stehen. Zugänge gab es in diesem Winter (noch) nicht. Nicolai Rapp und Benjamin Goller verlassen jedoch jeweils den Verein - Nicolai Rapp auf Leihbasis nach Kaiserslautern und Benjamin Goller fest nach Nürnberg.
Generalprobe gegen Schalke und Ausblick nach Köln
Am 14.Januar bestritt Werder sein letztes Testspiel gegen Schalke. Die Bremer gewannen das Spiel mit 1:0 durch einen Treffer von Niclas Füllkrug. Ole Werner betonte bei Werder TV, dass es die Aufgabe sei, noch Prozente bis zum Auftakt gegen Köln rauszuholen, er mit der Leistung aber nicht unzufrieden gewesen sei.
Mit welcher Aufstellung die Grün-Weißen das Spiel gegen Köln angehen möchten, konnte man gegen Schalke bereits erkennen. Das Trainerteam stellte eine Mannschaft auf den Platz mit Spielern, die die meiste Zeit der Saison von Beginn an ran durften. Überraschungen sind in der Startelf gegen Köln (Sonnabend, 18:30 Uhr) wohl nicht zu erwarten. Die einzige wirklich offene und spannende Personalie ist die des dritten Innenverteidigers neben Kapitän Marco Friedl und WM-Fahrer Milos Veljkovic. Die beiden Neuzugänge des Sommers Niklas Stark und Amos Pieper liefern sich einen Zweikampf um diese Position. Während am Anfang der Saison Amos Pieper überzeugen konnte, spielte sich zum Ende der Ex-Herthaner Stark in den Vordergrund. Ein Ausschlag gebender Punkt im Zweikampf der beiden Innenverteidiger könnten die Sprunggelenksbeschwerden von Pieper werden. Der 25-Jährige trainierte am Dienstag an seinem Geburtstag nicht mit. Ganz raus aus dem Rennen ist Pieper allerdings nicht. Der Bild-Zeitung gegenüber erklärte der Verein, dass man jetzt von Tag zu Tag schauen werde und alles noch möglich sei. Oliver Burke hingegen ist wieder fit und wird am Sonnabend in Köln mit dabei sein. Somit haben die Bremer ihren Stürmer Nummer drei wieder an Bord.