Zeven

Olschewski und Bernert jetzt an der Spitze der Zevener SPD

Bis zur Kommunalwahl wollte Michael Solty SPD-Vorsitzender in Zeven bleiben - es ist ein gutes Jahr mehr geworden. Nun wurde der Wechsel an der Spitze vollzogen, den Vorsitz haben zwei jüngere Sozialdemokraten übernommen.

Michael Solty (Mitte) hat die Führung des SPD-Ortsvereins Zeven an Ines Olschewski und Fabian Bernert übergeben.

Michael Solty (Mitte) hat die Führung des SPD-Ortsvereins Zeven an Ines Olschewski und Fabian Bernert übergeben.

Foto: Kurth

„Mein Plan war, den SPD-Ortsverein vier Jahre lang zu leiten. Ich bin dann gebeten worden, noch ein Jahr länger zu machen. Dann sollte aber der Wechsel zu jüngerem Führungspersonal erfolgen“, berichtete Michael Solty im Gespräch mit der ZEVENER ZEITUNG.

Im alten Vorstand mit Heike Holsten und Lars Rosebrock habe er sich Gedanken gemacht. „Wir sind der Überzeugung, das Duo Fabian Bernert und Ines Olschewski bietet eine gute Perspektive für unseren Ortsverein“, so Solty. Beide hätten nur kurz überlegt, und dann der Kandidatur zugestimmt. Von den Mitgliedern wurden Fabian Bernert zum Vorsitzenden, und Ines Olschewski zu seiner Stellvertreterin gewählt, beide einstimmig.

Bernert will gemeinsam mit den Fraktionen Themen entwickeln

„Wir wollen als Ortsverein die Fraktionen in den Räten nicht schwächen, sondern werden bemüht sein, gemeinsam Themen zu entwickeln. Der Ortsverein kann die Arbeit und spezielle Projekte dann koordinieren und lenken, um mangelnde Abstimmung zu vermeiden“, gibt Bernert einen Ausblick auf die kommende Arbeit als Vorsitzender.

Ein ständiger Dialog zwischen den Ebenen Samtgemeinde und Mitgliedsgemeinde hält der neue SPD-Chef für wichtig, um gemeinsame Projekte zu stemmen. „Wir haben den Vorteil, da eine gute Durchmischung zu haben. Dennoch sollten wir daran arbeiten, das weiter zu verbessern.“

Es sollen auch brisante Fragen im Ortsverein diskutiert werden

Dem neuen Vorsitzenden und seiner Stellvertreterin ist bewusst, dass sie in der Zevener SPD auch brisante Themen anpacken müssen. Als Beispiele nennt Bernert Flüchtlinge, die alternde Gesellschaft, Digitalisierung. „Bei vielen Themen geht es auch immer um die Infrastruktur, die nicht zufriedenstellend ist. So beispielsweise das Handy-Loch in Badenstedt“, ergänzt Ines Olschewski.

Grundsätzlich wollen Bernert und Olschewski darüber diskutieren, wie sich das Leben auf dem Lande attraktiv halten lässt. „Das 49-Euro-Ticket ist richtig klasse, aber uns hier bringt das nichts. Die Verbindungen sind einfach zu schlecht. Einige Dörfer sind doch richtig abgehängt. Privilegiert ist, wer an den großen Buslinien wohnt“, stellt Olschewski fest. „Hinzu kommt die Frage, wie können wir die sozialen Ungleichheiten beim Wohnen beseitigen, das ist auch hier auf dem Land ein wichtiges Thema.“

HSV-Fan Bernert wohnt seit 15 Jahren in Elsdorf

Der 41-jährige Bernert stammt aus Hofkoh, wohnt seit 15 Jahren in Elsdorf, wo er in der S 40 auch Fußball spielt. „Ich finde es wichtig, politisch enger zusammen zu rücken. Es geht hier in den Räten zu viel um Partei-Egoismen, davon müssen wir wegkommen. Jede und jeder sollte sich fragen, ob er oder sie in der Politik etwas gestalten - oder nur immer dagegen sein will.“

Der Vater von zwei Kindern ist HSV-Fan und spielt gerne Doppelkopf. Der Polizeibeamte im gehobenen Dienst leitet den Kriminal- und Ermittlungsdienst der Polizeiinspektion Rotenburg, ist derzeit in Lüneburg eingesetzt. Seit 2021 ist Bernert Mitglied im Elsdorfer Gemeinderat und im Samtgemeinderat. Dort hat den Sozialdemokraten vor allem die Beschlussfassung zum Hallenbad verärgert: „Es tut mir weh, dass wir bei einer Sanierung zwei Jahre keinen Schwimmunterricht anbieten können. Da geht die Samtgemeinde den absolut falschen Weg“, so Bernert.

Die 44-jährige Ines Olschewski ist ebenfalls gebürtige Zevenerin, wohnt seit ihrer Rückkehr in Badenstedt. Wie Bernert hat sie ihr Abitur am St.-Viti-Gymnasium in Zeven gemacht, es folgte eine Ausbildung zur Kauffrau im Außenhandel bei Wiesenhof in Rechterfeld. Ein Jahr war sie dann bei Wiesenhof in Wunstorf, bevor sie in die Gastronomie wechselte. Bis Ende 2017 in der Turmkneipe unter dem Rathaus, dann drei Jahre im Restaurant Parthenon, seit September 2021 im Hotel Paulsen.

Ziemlich spontan für den Weg in die Kommunalpolitik entschieden

Im September 2021 wurde Ines Olschewski für die SPD in den Zevener Stadtrat gewählt. Dort ist sie im Kultur- und im Verwaltungsausschuss tätig. Ihr Weg in die Politik war eine eher spontane Entscheidung. „Den Gedanken, mich politisch zu engagieren, hatte ich schon länger, oft wurde mir im Freundes- und Bekanntenkreis gesagt: ‚Du solltest mal in die Politik gehen, Du hast gute Ideen.‘ Ein paar Monate vor der Wahl bin ich dann mit Michael Solty ins Gespräch gekommen.“

Sie hätten sich sehr lange über alle möglichen Themen ausgetauscht und über Ideen für Zeven gesprochen. „Danach bin ich mit zu Sitzungen der SPD gegangen und wurde dort sehr gut aufgenommen, es hat einfach vieles gepasst. Ich habe dann das getan, was ich anderen oft sage: Immer nur meckern kann jeder, wenn man Veränderungen möchte, muss man auch aktiv etwas dafür tun.“

Andreas Kurth

Stellvertretender Redaktionsleiter Zevener Zeitung

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung, seit Januar 2021 als stellvertretender Redaktionsleiter.

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