Eigentlich bin ich diejenige, deren Glas immer halb leer und nicht halb voll ist. Die Redewendung „das Glas ist halb leer“ stehe für eine pessimistische Grundhaltung, übersetzt die Künstliche Intelligenz. Doch in jüngster Zeit ertappe ich mich immer häufiger, dass ich andere zu mehr Optimismus anstiften will. Eine ältere Dame sieht, dass ich den Karstadt-Abriss fotografiere. „Da blutet mir das Herz“, sagt sie im Vorbeigehen. „Mir nicht“, entgegne ich. Sie bleibt stehen, offensichtlich überrascht. Die Frau schildert mir, warum der Karstadt-Abriss für sie schwierig ist. Ich kann es nachvollziehen. „Ich habe noch erlebt, wie alles aufgebaut wurde“, erzählt sie. Das habe ich nicht. Aber ich habe das zuletzt oft leere Riesengeschäft gesehen, dann den Ladenleerstand und den Verfall. Gleichzeitig sehe ich Paketdienste, die am Computer bestellte Ware ausliefern. „So ging es doch nicht weiter“, sage ich. Bremerhaven ist für mich eine Stadt der Veränderungen. Diese wird sie verkraften und im besten Fall voranbringen. Ich kann mir das gut vorstellen.
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