Torwart Leon Hungerecker ist durch die Verletzung von Kristers Gudlevskis in den Fokus gerückt - und hält dem Druck stand. Seit der 27-Jährige mehrere Spiele am Stück bestreitet, stabilisiert sich seine Leistung immer mehr. Der Lohn folgt sogleich. Für ihn und das ganze Team, denn die Fischtown Pinguins schafften gegen die Iserlohn Roosters den dritten Sieg in Folge in der Deutschen Eishockey-Liga.
„Das ganze Team findet besser ins Spiel und wenn ich dann auch meinen Beitrag dazu leisten kann, freut mich das natürlich. Die Jungs helfen mir aber auch, blocken wichtige Schüsse und machen mir das Leben einfacher“, so Hungerecker.
Pinguins setzen sich knapp mit 2:1 gegen Iserlohn durch
Die Bremerhavener entschieden eine zerfahrene Partie auf überschaubarem Niveau gegen die Iserlohn Roosters am Ende mit viel Kampfgeist mit 2:1 (0:0, 2:0, 0:1) für sich. Aber in der aktuellen Situation zählt nur ein Sieg, egal wie.
„Wir haben uns schwergetan, zu unserem Spiel zu finden, die Handlungsfähigkeit war nicht so, wie wir sie haben wollten - aber wir haben trotzdem von der Struktur her sehr gut gespielt und gut verteidigt“, erklärte Trainer Alexander Sulzer.
Pinguins müssen nächsten Ausfall verkraften - Miele fehlt gegen Iserlohn
Damit trotzen die Pinguins zudem weiter ihrer Verletztenmisere und stehen nun bei drei Erfolgen in Serie. Und das, obwohl im letzten Heimspiel vor der Länderspielpause auch noch Stürmer Andy Miele passen musste. Allerdings aus einem eigentlich erfreulichen Grund, denn der US-Amerikaner und seine Frau erwarteten das dritte gemeinsame Kind - er wird am Sonntag (14.30 Uhr) beim letzten Spiel vor der Länderspielpause bei den Eisbären Berlin zurückerwartet.
Die Pinguins starteten dennoch ähnlich überlegen wie gegen die Fuggerstädter, während die Iserlohner sich vorwiegend darauf konzentrierten, das gegnerische Spiel zu zerstören. Daher taten sich die Bremerhavener zunächst auch schwer, zwingende Torchancen herauszuspielen.
Protestaktion des REV Bremerhaven im ersten Powerbreak
Im Vordergrund stand daher im ersten Drittel eher eine Protestaktion. Die Mitglieder des Stammvereins REV Bremerhaven demonstrierten im ersten Powerbreak der Partie gegen die geplanten Kürzungen der Politik im Sport, die den Fortbestand des Vereins ab 2026 gefährden - und damit indirekt auch den Profisport rund um die Fischtown Pinguins.
Ein klares Zeichen des Stammvereins: Die Mitglieder protestieren beim Heimspiel der Pinguins gegen die geplanten Kürzungen im Haushalt für den Sport. Diese gefährden die Zukunft des REV Bremerhaven. Foto: Scheschonka
Hinter der Heim- und Gästebank sowie den Aufgängen seitlich vom gegenüberliegenden Mittelblock 10 hielten sie in den Vereinsfarben rot-weiß gekleidet Zettel mit einer klaren Botschaft hoch: „Wir sind der REV! Wer am Eis spart - friert Kinderträume ein! foREVer“ Und das ganze Stadion unterstützte die Aktion mit stehenden Ovationen.
Im ersten Powerbreak protestiert der Pinguins-Stammverein, der REV Bremerhaven, gegen die geplanten Einsparungen, die den Fortbestand gefährden. Foto: Scheschonka
Friesen erlöst die Pinguins mit dem Treffer zum 1:0
Im mittleren Abschnitt mühten sich die Pinguins weiter, endlich den ersten Treffer zu erzielen, während die Gäste über Konter gefährlich blieben. In der 25. Spielminute zeichnete sich daher Keeper Leon Hungerecker mit einer starken Parade gegen Iserlohns Eirik Salsten aus und hielt auch bei einem 2-1-Konter die Null fest (30.).
Kurz darauf erlöste Alex Friesen doch noch die Bremerhavener und schob überlegt am IEC-Keeper Hendrik Hane vorbei zum 1:0 ein (36.). Das löste den Knoten und Christian Wejse legte noch im zweiten Durchgang das 2:0 nach (40.).
Hungerecker hält den Sieg der Pinguins fest
Im Schlussabschnitt sah es dann lange so aus, als sollten die Pinguins die Führung sicher über die Zeit bringen - ehe zwei große Strafen gegen Ende der Partie die Sauerländer doch noch zurück in die Partie brachten. Mehr als drei Minuten mussten die Hausherren mit zwei Mann weniger auf dem Eis agieren.
Mehr als das 2:1 durch Julian Napravnik ließen Leon Hungerecker und seine verbissen kämpfenden Vorderleute aber nicht mehr zu und durften am Ende verdient den nächsten Sieg feiern.
Leon Hungerecker – Spieler des Spiels
„Die Spieler, die da sind, machen den nächsten Step und kämpfen bis zum Ende. Ich denke, dass dann die Pause für uns gerade zum richtigen Zeitpunkt kommt“, so Coach Sulzer.
Am Sonntag geht es vor der Länderspielpause noch nach Berlin
Doch vorher wartet noch Berlin. „Da ist eine Top-Mannschaft in der Liga, das wissen wir alle, und das wird uns alles abverlangen, um da auch wieder bestehen zu können“, so der 41-Jährige weiter. Ob da bereits Neuzugang Julius Hudácek im Tor steht, dazu wollte er sich nicht äußern. Der Coach verriet aber, dass Jan Urbas wieder im Training ist.
„Die Spiele in Berlin sind immer hart. Da müssen wir noch ein Stück weit drauflegen im Vergleich zu heute und nochmal besser spielen“, betont Bennet Roßmy vor dem Duell, der sich danach auf die Spiele mit der deutschen Nationalmannschaft freut: „Das ist natürlich eine Riesenehre. Ich glaube, für jeden ist es so ein bisschen ein Traum, irgendwann mal den Adler auf der Brust zu tragen. Ich freue mich natürlich riesig, aber erstmal liegt der Fokus auf Sonntag.“
Pinguins - Iserlohn 2:1 (0:0, 2:0, 0:1)
Pinguins: Tor: Hungerecker (Strasen); Abwehr: Byström, Bettahar - Abt, Jensen - Rausch, Hirose; Angriff: Verlic, Jeglic, Conrad - Mauermann, Friesen, Görtz - Krämmer, Wejse, Roßmy - Büsing, Kinder, Herrmann.
Iserlohn: Tor: Hane (Jenike); Abwehr: Wood, Ugbekile - Erkamps, Norell - Jobke, Niehus - Huss; Angriff: Thomas, Boland, Törnqvist - Fischbuch, Cornel, Jentzsch - Borzecki, Salsten, Napravnik - Radionovs, Neumann, Geiger.
Tore: 1:0 (35:19) Friesen (Conrad, Jensen), 2:0 (39:46) Wejse (Roßmy, Hirose), 2:1 (55:27) Napravnik (Thomas, Fischbuch/bei 5-3).
Strafminuten: Pinguins: 13 Minuten - Iserlohn: 4 Minuten.
Schiedsrichter: Marc Iwert, Palkovi Zsombor.
Zuschauer: 4622.
Alex Friesen erlöst die Fischtown Pinguins und trifft zur 1:0-Führung. Foto: Scheschonka
