Seit 80 Tagen allein auf dem großen, weiten Meer, immer im Kampf mit den Naturgewalten. 80 Tage lang nur Astronautenkost, kein normales Klo, kein gemütliches Bett und sowieso nur mal eben eine Stunde Schlafen am Stück. Man muss schon segelverrückt sein, um sich für die Vendée Globe anzumelden und einmal um den Erdball zu segeln. Boris Herrmann hat sich dieser Wahnsinns-Herausforderung als erster Deutscher gestellt – und einen tollen Job gemacht. Sein Leitspruch auf diesem Nonstop-Törn war „Vorsicht“. Die hat er immer walten lassen, das war seine Strategie. Und dann, 90 Seemeilen vor der Ankunft im französischen Les Sables-d’Olonne, schläft er kurz ein und erlebt beim Aufwachen seinen „schlimmsten Albtraum“: Er ist mit einem großen Fischtrawler zusammengestoßen. Wie das passieren konnte, wird sich irgendwann aufklären, aber das dieser Crash einfach nur tragisch ist, ändert keine noch so kluge Erkenntnis. Ein ordentlicher Teller Spaghetti, ein weiches Kissen und das Wiedersehen mit Frau, Babytochter und Hund trösten den Hamburger hoffentlich über den undankbaren vierten Platz hinweg. Geschichte hat er so oder so geschrieben.