Bremerhaven will mit einem Invest von 500.000 Euro die Stadt fahrradfreundlicher machen. Oder muss – wie viele andere Städte auch – wenn man auf Klimaschutz und Umweltfreundlichkeit blickt. Mit gerade 35 Jahren ist nun Jana Kühl die bundesweit erste Professorin für Radverkehrsmanagement. Seit wenigen Tagen ist sie vereidigt und hat an der Ostfalia Hochschule am Standort Salzgitter ihre Arbeit aufgenommen. Die Expertin sieht in ganz Deutschland Handlungsbedarf im Radverkehr.
von
Christian Brahmann
In Sachen Fahrrad kann Deutschland noch viel lernen, meint die bundesweit erste Professorin für Radverkehrsmanagement. Foto: dpa
Letztlich war der Protest der Bremerhavener erfolgreich: Die Testphase für den provisorischen Radfahrstreifen auf der Kennedybrücke ist vorbei und die Fraktionsvorsitzenden von SPD, CDU und FDP sind zufrieden. Im Frühjahr soll die Spur, die nur Radfahrer nutzen dürfen, farblich markiert werden.
Im Vergleich mit gleichgroßen Städten schneidet Bremerhaven beim Klimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) miserabel ab: Von 41 Städten sind nur fünf schlechter bewertet als Bremerhaven. Mitgemacht haben diesmal doppelt so viele Bremerhavener wie beim Test vor zwei Jahren. Für Hans-Joachim Schmeck-Lindenau, verkehrspolitischer Sprecher des Bremerhavener ADFC, ist die Note keine Überraschung. Die Stadt, die sich Klimastadt nenne, mache kaum Werbung fürs Radfahren. Vorbilder im Magistrat suche man vergeblich.
Ein Weihnachtsgeschenk für Radfahrer? Kurz vorm Fest 2020 hat der Bau- und Umweltausschuss beschlossen: Die Stadt Bremerhaven soll eine Fahrradtrasse von Mitte in den Norden bauen. Bis die Radler das Geschenk erhalten, dürfte noch Zeit vergehen. Die Planer zeigen Hindernisse auf. Dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) wäre es lieb, hier und da auch mal ein Provisorium zu errichten, damit die Strecke schnell radfreundlicher wird.
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