Gefoltert für die Gesundheit: „Corpus Delicti“ am Theater Bremerhaven

Es ist der Traum jeder Krankenkasse: ein Staat, in dem alle kerngesund gehalten werden. Juli Zehs Schauspiel „Corpus Delicti“, 2007 für die Ruhr-Triennale verfasst, beschreibt eine Gesellschaft, die ihren Sinn, ihre ganze Sicherheit im Kampf gegen alles Kranke findet. Doch welche Schattenseiten die medizinische Körperoptimierung birgt, ließen Regisseurin Magz Barrawasser und ihr prächtiges Darstellertrio im Kleinen Haus Bremerhaven nur allzu schnell deutlich werden.

In der Gesundheitsdiktatur darf man nicht einfach in einen Apfel beißen: Mia Holl (Juliane Schwabe), schockiert über den Tod ihres rebellischen Bruders Moritz (Richard Lingscheidt), tut es trotzdem und wird prompt zur Staatsfeindin erklärt.

In der Gesundheitsdiktatur darf man nicht einfach in einen Apfel beißen: Mia Holl (Juliane Schwabe), schockiert über den Tod ihres rebellischen Bruders Moritz (Richard Lingscheidt), tut es trotzdem und wird prompt zur Staatsfeindin erklärt. Foto: Heiko Sandelmann


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