Am Montag um 10 Uhr starten die letzten, technischen Vorbereitungen für die Hip-Hop-WM in der Bremerhavener Stadthalle. Die Schiedsrichter tagen im „Art Hotel Ana Nautic“, die Sportler reisen an. Am Montagmittag wird auch der neue Werbebus im Neuen Hafen der „Erlebnis Bremerhaven“ feierlich vorgestellt. Der könnte gleich im Anschluss an der Stadthalle vorfahren und den 6000 bis 7000 Gästen, die wegen der WM in der kommenden Woche erwartet werden, die Seestadt schmackhaft machen. Doch laut der Gesellschaft für Touristik, Marketing und Veranstaltungen werde die Veranstaltung für die Seestadt wirtschaftlich überschätzt. Ex-Gastgeber sehen das anders.
Jetzt geht es ums Eingemachte: ums Geld. Der Vertrag mit Tourismus-Chef Raymond Kiesbye soll kommenden Mittwoch offiziell aufgehoben werden – zu welchen Konditionen wird zurzeit verhandelt. Darüber haben die Beteiligten – Magistrat und Kiesbye – Stillschweigen vereinbart. Klar ist aber, es wird die Stadt etwas kosten, dass der Tourismus-Chef vor dem regulären Vertragsende geht. Wie viel ist offen. Gleichzeitig äußern die Grünen Kritik am Aufsichtsrat der „Erlebnis Bremerhaven“. Der habe unter Vorsitz von Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) seine Kontrollaufgabe nicht wahrgenommen.
Der Magistrat trennt sich von Tourismuschef Raymond Kiesbye. Er wurde am Dienstag von seiner Aufgabe vorläufig freigestellt. Seine Weigerung, das touristische Potenzial der Hip-Hop-Weltmeisterschaft anzuerkennen, brachte das Fass zum Überlaufen.
Die Erlebnis Bremerhaven steht in der Kritik. Erst am Montag hatte Geschäftsführer Raymond Kiesbye eingeräumt, die Hip-Hop-Weltmeisterschaft falsch eingeschätzt zu haben. Nun meldet sich ein anderer Touristiker bei der NORDSEE-ZEITUNG: Der Geschäftsführer der Info-Zentrale Weser-Radweg wirft der städtischen Gesellschaft vor, der Entwicklung des Radtourismus in der Stadt zu schaden. Die Erlebnis wehrt sich: Sie sieht sich zwischen die Fronten eines Streits zweier Anbieter geraten.
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