Das gläserne „Auge“ glüht. Giftgrün. Knistern und Knattern aus dem Äther, dem Weltraum der Frequenzen, dringt aus dem Kasten. Je grüner dessen „Auge“ aufleuchtet, desto weniger knistert’s. „Es zeigt die Stärke oder Schwäche des Sender-Signals an“, klärt der Mann vor einer Wand aus klobigen Geräten auf, die für ein Kind der 2000er Jahre unter die Kategorie „Unbekannte Dinosaurierart“ fallen würden. Der Mechanikermeister schmunzelt, dreht hier am Knauf für die knisterfreie Sendersuche, haut dort eine der Elfenbeintasten runter, um auf UKW - Ultrakurzwelle - zu schalten, tippt eine Taste für Orchester-Klang... Sie haben es in sich, jene Riesenkästen aus Holz in Schmidtmanns „guter Stube“, die einen so opulenten, warmen Klang verströmen wie kaum ein digitales Hightechradio. Eine Kakophonie aus Operettenarie, Bass-Wummern, Schlagerfetzen schallt aus dem groben Stoffgewebe, das die dahinter eingebauten Lautsprecherlöcher verdeckt.
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