Es ist ehrenwert, wenn ein Ortsbürgermeister für den Erhalt der in ihrer Existenz bedrohten Dorfschule kämpft. Aber Horst Schütte schiebt dabei zunehmend demokratische Gepflogenheiten beiseite. Dass er seinen Ortsrat jetzt damit beschäftigt, einen Beschluss quasi wieder aufzuheben, den der gar nicht aufheben kann, ist zwar unsinnig, kann der Welt aber erst mal egal sein. Seine Ankündigung allerdings, dass er in einer Demokratie erwarte, dass sich der Rat erneut damit beschäftigt, zeigt, wie uneinsichtig er ist. Ähnlich wie bei seinem Agieren in der Bürgerrunde. Dort wurden offenbar munter falsche Behauptungen über die Schulschließung verbreitet – und der Ortsbürgermeister sah und sieht keine Notwendigkeit, sie klarzustellen. Das aber ist keine demokratische Debatte mehr, sondern Stimmungsmache. Damit öffnet der Frontmann der Freien Bürger dem Populismus Tür und Tor. Bei allem Verständnis für den ehemaligen Schulleiter, dessen Herz auch persönlich an der Schule hängt: So geht‘s nicht. Wenn Schütte seine Schule erhalten will, muss er sich Mehrheiten im Gemeinderat dafür suchen. In ein paar Monaten, wenn das Thema wieder verhandelt werden kann.
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