Was Redakteure der Kreiszeitung so nach Dienstschluss machen

Was die Arbeit bei der Kreiszeitung besonders macht? Erlebnisse wie dieses. Mittwochabend, 18 Uhr: Mein Diensttelefon klingelt, eine Frau aus Nordenham ist am anderen Ende der Leitung. Eigentlich hatte sie den Redaktionsleiter angerufen, doch der war an diesem Tag nicht im Hause und hatte auf meinen Apparat umgestellt. Sie habe heute keine Zeitung bekommen, berichtet die Frau. Ob es möglich sei, noch ein Exemplar zu bekommen. Normalerweise werde nur bis 11 Uhr vormittags nachgeliefert, entgegne ich - merke aber sofort, dass diese Information/Belehrung hier nicht weiterhilft. Also frage ich die Anruferin nach ihrer Adresse - und beschließe spontan, auf dem Heimweg dort mit einer Zeitung vorbeizufahren. Doch, oje: Erst nach ich aufgelegt habe, wird mir bewusst, dass ich für diese Aktion einen größeren Umweg in Kauf nehmen muss. Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr. Versprochen ist versprochen. Gelohnt hat sich der Sprint für Print am Ende dann doch: Die Leserin hat sich sichtlich über die Abendlektüre gefreut.