Politik
Brasiliens Umweltbehörde untersagt Ölbohrung nahe Amazonas
Vor der Küste von Amapá im Amazonasgebiet hofft der Ölriese Petrobras auf die Förderung mehrerer Milliarden Barrel Öl. Doch die Umweltbehörde interveniert: es gebe „beunruhigende Ungereimtheiten“.

Der Ölriese Petrobras will mit Probebohrungen im Amazonasgebiet beginnen.
Foto: Jens Büttner/dpa
Der halbstaatliche brasilianische Ölkonzern Petrobras bekommt keine Lizenz für eine umstrittene Bohrung nahe der Mündung des Amazonas-Flusses in den Atlantik. Die Umweltbehörde Ibama begründete ihre Entscheidung am Mittwoch (Ortszeit) mit „einer Reihe von technischen Unstimmigkeiten“ und Empfehlungen ihrer Analysten.
O presidente do Ibama, Rodrigo Agostinho, acompanhou parecer técnico concluído em 20/4 e indeferiu nesta quarta-feira (17/05) licença solicitada pela Petrobras para Atividade de Perfuração Marítima no bloco FZA-M-59, na bacia da Foz do Amazonas.https://t.co/h0cuCxlWc9
— Ibamagov (@ibamagov) May 18, 2023
Es gebe „beunruhigende Ungereimtheiten“, was den sicheren Betrieb „in einem neuen Explorationsgebiet mit hoher sozio-ökologischer Anfälligkeit“ angehe. So sahen die Petrobras-Pläne laut dem brasilianischen Nachrichtenportal „G1“ keine Garantien für den Schutz der Tierwelt bei möglichen Ölunfällen vor. Zudem sei nicht klar gewesen, wie sich die Bohr-Aktivitäten auf den Lebensraum Indigener auswirken würden.
Der Ölriese Petrobras hatte „G1“ zufolge nur noch auf die Genehmigung der Umweltbehörde gewartet, um mit Probebohrungen etwa 175 Kilometer vor der Küste des Bundesstaates Amapá im Amazonasgebiet zu beginnen. Die brasilianische Küstenregion von Amapá bis zum Bundesstaat Rio Grande do Norte hat demnach das Potenzial zur Förderung von mehreren Milliarden Barrel Öl.