Politik

BSW befürchtet Versuche der Unterwanderung

Die neue Wagenknecht-Partei prüft genau, wen sie als Mitglied aufnimmt. Im Kreis der Unterstützer sei die Abwehr von Störern hingegen schwieriger, sagt die Co-Vorsitzende Mohamed Ali.

Von dpa
29. April 2024
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„Ich habe da auch schon munkeln hören, dass da gezielt Leute reingeschleust werden sollen“: Amira Mohamed Ali.

„Ich habe da auch schon munkeln hören, dass da gezielt Leute reingeschleust werden sollen“: Amira Mohamed Ali.

Foto: Soeren Stache

Wenige Wochen vor der Europawahl befürchtet das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) Versuche, die Reihen seiner Unterstützer zu unterwandern.

„Wir haben ja keine Kontrolle darüber, wer sich bei uns als Unterstützer einträgt“, sagte die Co-Bundesvorsitzende Amira Mohamed Ali der Deutschen Presse-Agentur am Rande eines Wahlkampftermins in Berlin. „Ich habe da auch schon munkeln hören, dass da gezielt Leute reingeschleust werden sollen, um uns zu stören seitens der extremen Rechten. Aber wir versuchen, das möglichst in den Griff zu bekommen.“

Wer Mitglied in der im Januar gegründeten Partei werden will, wird nach Angaben des BSW genau überprüft. Auf diese Weise sei es gelungen, bei den Mitgliedern eine Unterwanderung zu vermeiden, sagte die Parteivorsitzende. Der Kreis der Unterstützer, die zum Beispiel zu Parteiversammlungen kommen dürfen, ist hingegen offen: Man kann sich einfach mit einer E-Mail-Adresse auf der Parteiwebseite anmelden. Mohamed Ali sagte: „Man kann den Leuten halt nicht in den Kopf hineinschauen.“

Finanzierung aus russischen Quellen ausgeschlossen

Eine Finanzierung der Partei aus russischen Quellen schloss die Vorsitzende dennoch aus. Gegen entsprechende Mutmaßungen werde das BSW rechtlich vorgehen. „Das ist einfach nicht wahr, das ist einfach Quatsch“, sagte sie.

Das BSW sieht die westliche Unterstützung für die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg kritisch und vertritt dabei ähnliche Positionen wie die AfD. Die AfD wiederum sieht sich mit dem Verdacht konfrontiert, zwei ihrer Europakandidaten könnten Zahlungen aus prorussischen Quellen angenommen haben - was die Betroffenen bestreiten. Darüber hinaus war vergangene Woche ein Mitarbeiter des AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah wegen des Verdachts der Spionage für China verhaftet worden.

Dazu sagte Mohamed Ali: „Die AfD mit ihrem (mutmaßlichen) chinesischen Spion da in den Mitarbeiterreihen, das ist schon ausgesprochen kritisch zu sehen, aber das hat mit uns nichts zu tun, es gibt so etwas bei uns nicht, es kommt nicht vor.“

Die BSW-Spitzenkandidaten Fabio De Masi und Thomas Geisel starteten vom Brandenburger Tor in Berlin aus zu einer Radtour im Europawahlkampf. Ziel ist nach ihren Worten, mit Wählerinnen und Wählern ins Gespräch zu kommen und deren Themen und Nöte aufzunehmen. Topthemen im Wahlkampf sind nach Mohamed Alis Einschätzung die Meinungsfreiheit, Ängste um Arbeitsplätze, Verunsicherung wegen Klimaschutzauflagen beim Heizen oder Autofahren sowie der Wunsch nach Frieden und Entspannungspolitik.

1 Kommentare
Joachim Datko 29.04.202414:48 Uhr

Die AfD ist eine verantwortungsvolle, konservative Partei!

Auf die Diffamierungen der AfD gebe ich nichts. Pünktlich zur Europawahl hackt man auf den Spitzenkandidaten der AfD herum.

Bei einer Diskussion mit dem AfD-Vorsitzenden Chrupalla hat eine Spiegel-Journalistin ständig die AfD angegriffen. Sie musste allerdings im Verlaufe der Diskussion eingestehen, dass der Spiegel Millionen aus Amerika erhält. Ich traue unseren Medien nicht.

Ein bekannter CDU-Politiker hat in der Sendung dreist behauptet, Chrupalla würde von einem Zettel ablesen, was nicht stimmte, wie jeder sehen konnte.

Joachim Datko - Ingenieur, Physiker











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