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Finanzen: Fast 50 Prozent der Deutschen haben weniger als 2.000 Euro an Rücklagen

Teure Mieten, steigende Preise und eine gesetzliche Rente, die für die heutige Erwerbsgeneration allein nicht ausreichen dürfte – vor diesem Hintergrund werden finanzielle Rücklagen und eine private Altersvorsorge immer wichtiger. Doch immer mehr Deutsche sind gar nicht in der Lage, zu sparen und zusätzlich vorzusorgen.

Hände zählen Geld

Kaum Geld für finanzielle Engpässe

Die Waschmaschine ist plötzlich defekt oder eine größere Autoreparatur fällig? Gut, wenn dann ein Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto liegt. Auf diese Weise muss man nicht andere Ausgaben herunterschrauben oder gar einen Kredit aufnehmen.

Allerdings: Laut den aktuellen Zahlen des Liquiditätsbarometers der TeamBank sind viele Deutsche weit davon entfernt, so einen Notgroschen anzusparen – oder privat fürs Alter vorzusorgen. So hat fast jeder zweite Deutsche weniger als 2.000 Euro für finanzielle Notfälle auf der hohen Kante, bei jedem fünften sind es sogar weniger als 500 Euro. Sechs Prozent besitzen gemäß den Zahlen der Studie gar keine Ersparnisse.

Dem stehen 27 Prozent gegenüber, die bei unerwarteten finanziellen Herausforderungen auf mindestens 5.000 Euro oder mehr zurückgreifen können.

Auch bei der Rente wird es für viele knapp

Das Problem mangelnder finanzieller Mittel wird im Ruhestand nicht kleiner, denn auch bei der zu erwartenden Rente sieht es oft nicht gut aus: Das zeigen aktuelle Zahlen in einem Beitrag auf der Instagram-Seite des Finanzdienstleistungsunternehmens tecis. Demnach erhält jede vierte Person in Deutschland nach 45 Versicherungsjahren weniger als 1.300 Euro Rente monatlich.

Besonders Frauen werden betroffen sein: Sie bekommen im Durchschnitt weniger Rente als Männer: Laut dem tecis-Beitrag erhalten sie nach 45 Versicherungsjahren im Schnitt 1.449 Euro, bei den Männern sind es 1.778 Euro. Im Durchschnitt erhalten die 5,5 Millionen Rentnerinnen und Rentner im Land eine monatliche Rente in Höhe von 1.668 Euro.

Die Zahlen auf der Instagram-Seite von tecis beruhen auf einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums nach einer Anfrage von Dietmar Bartsch (Partei Die Linke).

Zu wenig Vermögen plus zu wenig Rente gleich höhere Sozialausgaben

Hinter diesen Zahlen verbergen sich Folgeprobleme, die das Sozialsystem voraussichtlich weiter belasten werden. So leben viele Menschen ab 65 Jahren heute als Singles. Bereits im Jahr 2020 waren es bereits 5,9 Millionen, zwanzig Jahre zuvor waren es noch 5,1 Millionen. Der Grund fürs Single-Dasein im Alter ist häufig der Tod des Lebenspartners oder der Lebenspartnerin.

Wenn diese Seniorinnen und Senioren nicht genügend zusätzliches Vermögen angespart haben und für sie keine weiteren Altersvorsorgemaßnahmen wie etwa die betriebliche Altersvorsorge greifen, wird aufgrund steigender Mieten und Lebensmittelpreise für viele die Luft in finanzieller Hinsicht dünn.

Wer als alter Mensch mit weniger als 1.300 Euro Rente ohne weitere Einkünfte auskommen muss, ist dann schnell auf staatliche Hilfe in Form der Grundsicherung angewiesen. Das wiederum belastet in zunehmendem Maße die Sozialausgaben des Staates.

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