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Kreditkarte oder Ratenkredit – Welche Kreditoption hat die Nase vorn?

Die Inflation in Deutschland greift den Bundesbürgern sprichwörtlich direkt in die Geldbörse. Dienstleistungen und Konsumgüter werden teurer und dadurch bleibt am Ende des Monats bei so manchem kaum etwas zum Ansparen übrig.

Kreditkarte

Welche ist die bessere Wahl: die Kreditkarte oder der Ratenkredit? Foto: freepik

Um sich dennoch Konsumwünsche zu erfüllen, kommt ein mehr oder minder kurzfristiger Kredit infrage. Doch welcher ist die bessere Wahl: die Kreditkarte oder der Ratenkredit?

Die Kreditkarte im Überblick

Die kleinen, bunten Plastikkarten sehen unscheinbar aus – doch Kreditkarten sind aus dem Alltag kaum noch wegzudenken. Sie ermöglichen das bargeldlose Bezahlen an der Kasse, beim Onlineshopping und auf Reisen.

Banken und andere Finanzdienstleister geben die Zahlungskarten aus, auf denen Nutzern ein Kreditrahmen zur Verfügung steht. Das Geld, mit dem sie Einkäufe bezahlen, wird also nicht sofort vom Konto abgebucht, sondern erst am Monats- oder Quartalsende. Demnach erlauben Kreditkarten eine Art Zahlungsaufschub – ein Service, für den jedoch oftmals Gebühren anfallen.

Typische Anwendungsbereiche der Kreditkarte

Kreditkarten kommen häufig für Alltagsausgaben zum Einsatz.

Anwendungsbereiche sind:

  • Kontaktlose Zahlungen in Geschäften und Restaurants
  • Waren und Dienstleistungen im Internet

Des Weiteren nutzt die Mehrzahl der Deutschen die Kreditkarte, um damit Flugtickets zu kaufen, ein Auto auf Reisen zu mieten oder Hotelreservierungen abzusichern.

Wie fallen Zinsen und Konditionen aus?

Sowohl die Zinsen als auch die Gebühren fallen bei vielen Kreditkarten hoch aus. Das gilt insbesondere, wenn Kreditkartenrechnungen nicht fristgerecht oder vollständig bezahlt werden. Bei einer Teilzahlung kann der effektive Jahreszins bei 15 bis 20 Prozent liegen. In dieser Höhe fällt er auch bei Revolving-Kreditkarten an, die ihren Besitzern eine Ratenzahlung gewähren.

Vor- und Nachteile der Kreditkarte

Kreditkarten sind ein bequemes und leicht in den Alltag zu integrierendes Zahlungsmittel, das durch den Kreditrahmen viel finanziellen Spielraum erlaubt. Besonders beim Einkaufen im Ausland oder online sind die Karten praktisch und sicher – schließlich können unrechtmäßige Abbuchungen rückgängig gemacht oder komplett gesperrt werden. Auch Bonus- und Cashback-Programme sind für Kreditkartenbesitzer attraktiv.

Dem gegenüber stehen die teilweise unvorteilhaften Konditionen sowie die daraus resultierende Verschuldungsgefahr. Wer sich mit der Kreditkarte übernimmt, kann schlimmstenfalls in eine Art Zinsenfalle geraten.

Der Ratenkredit im Überblick

Um kurzzeitige finanzielle Engpässe zu decken, ist ein Ratenkredit eine gute Alternative. Besonders als Kleinkredit erlebt dieser in Deutschland eine deutlich erhöhte Nachfrage. Anders als bei der Kreditkarte sind Ratenkredite nicht als physische Zahlungsmittel im Alltag gedacht. In regelmäßigen Teilzahlungen wird der Betrag samt Zinsen über einen ebenfalls im Vorfeld vereinbarten Zeitraum wieder an den Kreditgeber zurückgezahlt.

Typische Anwendungsbereiche des Ratenkredits

Ratenkredite kommen hauptsächlich infrage, um größere Anschaffungen wie Autos oder Motorräder zu bezahlen. Neben dem Fahrzeugkredit sind zudem Konsumkredite in Deutschland gefragt. Dank der festen Raten und des vorab feststehenden Tilgungsplans ermöglichen sie eine langfristige Planung.

Wie fallen Zinsen und Konditionen aus?

Im Vergleich zur Kreditkarte fallen die Zinsen bei einem Ratenkredit deutlich geringer aus. Im Juli 2024 belief sich der effektive Jahreszins auf 8,33 Prozent und viele Finanzdienstleister räumen den Kreditnehmern zudem die Möglichkeit einer kostenfreien Ratenpause ein. Wer den Kredit nicht bedienen kann, muss demnach keine Zinserhöhungen oder Strafzahlungen befürchten.

Vor- und Nachteile des Ratenkredits

Ratenkredite versprechen im Vergleich zu anderen Kreditarten günstigere Konditionen. Durch die festgelegte Laufzeit sowie die festen monatlichen Raten ist die Kredittilgung leicht kalkulierbar. Zudem erlauben einige Banken und Finanzinstitute kostenfreie Sondertilgungen. Ebenfalls vorteilhaft: Ratenkredite sind nicht zweckgebunden.

Kreditnehmer, die sich zugunsten günstiger Zinsen für eine lange Laufzeit entscheiden, gehen jedoch teils eine mehrjährige Verpflichtung ein. Diese kann der finanziellen Flexibilität einen Dämpfer verpassen.

Wann ist welche Kreditart sinnvoll?

Kreditkarte und Ratenkredit sind beides nützliche Kreditoptionen, die jedoch für unterschiedliche Anwendungsbereiche taugen. Eine Kreditkarte eignet sich für Spontankäufe; dagegen kommen Ratenkredite infrage, um lange geplante Anschaffungen zu tätigen.

Ein Blick auf die Kreditkonditionen verrät, dass auch diese sich bei Kreditkarte und Ratenkredit stark unterscheiden, denn die Kreditkartenzinsen und -gebühren fallen typischerweise deutlich höher aus als die Zinsen für einen Ratenkredit. Insbesondere in Form eines Kleinkredits ist dieser daher die günstigere Lösung.

Als Klein- und Sofortkredit eignet sich der Ratenkredit für kleinere Konsumanschaffungen. Er kann einspringen, wenn ein Haushaltsgerät wie Spülmaschine oder Waschmaschine plötzlich kaputtgeht und Ersatz beschafft werden muss. Für Alltagsausgaben ist dagegen die Kreditkarte die bessere und flexiblere Wahl. Immerhin können deren Besitzer frei entscheiden, ob und in welcher Höhe sie den Kreditrahmen in Anspruch nehmen. Den Ratenkredit erhalten sie dagegen komplett ausgezahlt. Sie sind sowohl an die Tilgungshöhe als auch an die Laufzeit gebunden – sofern der Kreditgeber keine vorzeitige Rückzahlung akzeptiert, ohne eine Vorfälligkeitsentschädigung zu verlangen. Daher sind Ratenkredite besser für die langfristige Planung geeignet.

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