Politik
Lawrow bezichtigt westliche Politiker der Kriegstreiberei
Russlands Außenminister Lawrow nutzt den Auftritt vor der UN-Generalversammlung zu einer breiten Abrechnung mit dem Westen. Dort gebe es Politiker, die einen Angriff auf Russland planten, sagte er.

Sergej Lawrow spricht bei der UN-Generalversammlung.
Foto: Kay Nietfeld
Russlands Außenminister Sergej Lawrow wirft westlichen Politikern Kriegstreiberei gegen sein Land vor und droht mit einer harten Reaktion auf angeblich geplante Provokationen. Es gebe Politiker in der Nato und der EU, die einen Krieg gegen Russland nicht nur als unausweichlich beschrieben, sondern „offen über Angriffsvorbereitungen auf unser Gebiet Kaliningrad und andere russische Territorien sprechen“, sagte Lawrow in seiner Rede vor der UN-Generalversammlung in New York. Russland werde aber jeden solcher Angriffe zurückschlagen.
Einmal mehr wies Lawrow Vorwürfe eigener Kriegsvorbereitungen gegen Europa zurück – trotz der jüngsten Vorfälle mit Luftraumverletzungen über Polen und Estland. Solche Vorwürfe seien Provokationen, wie auch Russlands Präsident Wladimir Putin dies in der Vergangenheit erklärt habe, sagte Lawrow. Für den von Putin befohlenen Krieg gegen die Ukraine machte sein Chefdiplomat ebenfalls erneut den Westen verantwortlich, der Russlands Forderungen nach verbindlichen Sicherheitserklärungen im Vorfeld ignoriert habe.
Eine Rückkehr zu dem früheren Sicherheitsmodell auf dem europäischen Kontinent schloss Lawrow selbst nach einem möglichen Ende des Ukraine-Kriegs aus. Das Modell der euroatlantischen Sicherheit, das auf Nato, EU und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beruhe, habe sich überlebt, so der 75-Jährige.