Wirtschaft
Zahl der Firmenpleiten in Deutschland weiter gestiegen
Blieben Firmenpleiten in den vergangenen Jahren aufgrund verschiedener Maßnahmen auf einem niedrigen Niveau, so registrierte das Statistische Bundesamt jüngst wieder steigende Zahlen.

In den vergangenen Jahren hatten staatliche Hilfen sowie die teilweise ausgesetzten Insolvenzantragspflichten trotz Corona- und Energiekrise die Zahl der Firmenpleiten auf niedrigem Niveau gehalten.
Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Bei den Firmenpleiten in Deutschland zeigt der Trend weiter nach oben. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren lag im Mai dieses Jahres um 3,1 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im April 2023 hatte es bereits einen Anstieg um 4,8 Prozent gegeben.
Die Verfahren fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein, wie die Wiesbadener Statistiker erklärten. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liege in vielen Fällen annähernd drei Monate davor.
Die Zahl der beantragten Regel|#insolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben im Mai 2023 um 3,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im April 2023 hatte sie bereits um 4,8 % gegenüber April 2022 zugenommen. Mehr: https://t.co/wTezEM0uiE pic.twitter.com/aiM4QGufzY
— Statistisches Bundesamt (@destatis) June 16, 2023
Endgültige Zahlen liegen dem Bundesamt inzwischen für das erste Quartal 2023 vor: In den drei Monaten meldeten die Amtsgerichte hierzulande 4117 Unternehmensinsolvenzen und damit 18,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte den Angaben zufolge auf rund 6,7 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2022 waren es rund 3,9 Milliarden Euro.
In den vergangenen Jahren hatten staatliche Hilfen sowie die teilweise ausgesetzten Insolvenzantragspflichten trotz Corona- und Energiekrise die Zahl der Firmenpleiten auf niedrigem Niveau gehalten. Daher hatten Experten eine Anstieg im laufenden Jahr erwartet.