In eine andere Welt einzutauchen, während draußen der Regen an die Fenster prasselt und der Wind durch die Bäume fegt. Das genieße ich wie so viele andere im Herbst ganz besonders beim Lesen. Das Buch, mit dem ich es mir momentan gemütlich mache, heißt „Auf der Straße heißen wir anders“ von der Autorin Laura Cwiertnia. Es ist vergangenes Jahr erschienen, aber sehr empfehlenswert für diejenigen, die es noch nicht kennen. Cwiertnia beschreibt humorvoll und bewegend die Erfahrungen einer armenischen Familie. Vier Generationen, Tochter, Vater, Großmutter und Urgroßmutter, berichten davon, wie es ist, seine Heimat nicht zu kennen oder verlassen zu müssen und sich immer etwas fremd zu fühlen. Alles so erzählt, dass keine Langeweile aufkommt. Auf meiner Liste für danach stehen schon zahlreiche Titel: „Die leeren Schränke“ von Annie Ernaux, „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ von Terézia Mora und nicht zu vergessen „Echtzeitalter“ von Tonio Schachinger, Gewinner des Deutschen Buchpreises. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, möglichst viel Schietwetter, damit ich viel zum Lesen komme und die Liste schnell kürzer wird. Aber da mache ich mir, mit Blick aus dem Fenster, wenig Sorgen.