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Dortmund-Trikot polarisiert die Fans - ein kalkulierter Aufschrei

Borussia Dortmund läuft in Heidenheim erstmals im neuen Auswärtstrikot auf. Bei vielen Fans kommt das graue Trikot nicht gut an. Ein kalkulierter Aufreger.

Das Dortmunder Auswärtstrikot.

Die Anhänger von Borussia Dortmund haben am Samstag mit Bannern im Fanblock einen großen Missstand in ihrem Verein angeprangert. Worum ging es? Den Rüstungskonzern Rheinmetall als Sponsor? Immer weiter steigende Ticketpreise? Obszöne Millionengehälter für Fußballprofis?

Nein, es ging um das neue Auswärtstrikot. „Das grausamste Trikot der Liga“ stand auf einem Banner, das die mitgereisten Anhänger beim Auswärtsspiel gegen den 1. FC Heidenheim zeigten. Und: „Wir wollen schwarz-gelbe Trikots“.

Fakt ist: Das neue Dortmunder Auswärtstrikot ist potthässlich. Hellgrau mit schwarzen und neongelben Elementen. Eine Beleidigung für die Augen. Aber natürlich ist das alles in der großen Marketingmaschine Profifußball einkalkuliert.

Dass die Fans protestieren, macht viele andere erst auf das neue Trikot aufmerksam. Und dass im Sport-1-Doppelpass und hier darüber berichtet wird, bringt Aufmerksamkeit - und genau darum geht es den Marketing-Profis. Clever gemacht.

Außerdem ist das, was heute verpönt ist, in ein paar Jahren oftmals Kult. In Bochum sind heute noch immer Fans mit dem Regenbogentrikot aus der Saison 97/98 im Stadion zu sehen. Und das war zu der Zeit definitiv auch das „grausamste Trikot der Liga“.

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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