Als die Redaktion die Meldung erreichte, dass sich nun auch für den Landkreis Wesermarsch ein AfD-Politiker als Bundestagskandidat aufstellen lässt, habe ich etwas geschluckt. Ich habe Bedenken, dass sich der rechte Flügel stärker ausbreiten wird. Als ich nach der Arbeit in den Briefkasten griff und einen Flyer der AfD in den Händen halte, mit dem sie derzeit versuchen, Mitglieder für ihre Partei anzuwerben, konnte ich nur den Kopf schütteln. Sie werben darin, stärker abschieben zu wollen und die Atomkraft wieder ans Netz bringen zu wollen. Doch wo sind die Flyer der anderen Parteien, die mit ihren Argumenten überzeugen sollten? Sie fehlen derzeit. Dennoch gehe ich von einer baldigen Reaktion aus. Zum anderen bin ich optimistisch, weil ich die Erfahrung mache, dass man im ländlichen Raum zusammenhält. Grund dafür ist zum einen die Lokalzeitung, über die sich Menschen austauschen und informieren. Wir sind ja schließlich nicht in den USA, einem Land in dem viele Lokalzeitungen in den letzten 20 Jahren geschlossen wurden, wie beispielsweise die Rocky Mountain News in Denver im Jahr 2009. Der ländliche Raum hierzulande weist zudem nicht ansatzweise dieselben Entfernungen auf wie in Amerika, weshalb es erst recht für unsere Politik ein leichtes sein sollte, sich auch hier verstärkt, um jede Stimme zu bemühen. Sie sind gerade jetzt in der Pflicht, damit die Gesellschaft in Deutschland nicht wie in den USA gespalten wird. Damit nicht hierzulande ein ähnlich politisches Gruselkabinett entsteht.
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