Für die einen ist es ein aussterbender Randsport, für die anderen ein leidenschaftliches Hobby und für manche ein kurzweiliger Retro-Trend: Kegeln. Auch bei mir im Freundes- und Bekanntenkreis aktuell sehr beliebt. Am Wochenende buchten wir mit einer großen Gruppe eine Bahn. Die Einrichtung urig, Wände mit Holzpaneelen, grauer Teppichboden, Kneipenstühle und uralte Musikanlage. Überhaupt nicht altmodisch dagegen die Partybeleuchtung mit LED-Strahlern und Schwarzlicht, die uns ein Mitglied des Kegelvereins zeigte. Schnell kamen wir ins Gespräch, er berichtete von bekannten Problemen, wie Nachwuchsmangel, zu kleine Mannschaften, um an Wettbewerben teilzunehmen und einer fehlenden Wahrnehmung des Freizeitvergnügens als Sport. Ehrgeizig und mit vollem Körpereinsatz rollten wir anschließend die Kugeln mit verschiedensten Wurftechniken über die Bahnen, jubelten und klatschen „High Fives“. Doch alle 9 Kegel umzuwerfen schaffte stundenlang niemand. Unser Sportkegler gab uns Tipps. Und tatsächlich: Das Wunder gelang meiner Freundin, kein einziger Kegel blieb stehen. Ein echtes Talent, lobte unser spontaner Kegeltrainer. Was mir nach dem Ausflug neben der schönen Erinnerung bleibt: ein fieser Muskelkater in meinem Arm und in der linken Po-Backe. Mein Sportsgeist ist geweckt.