Nordenham

BUND: „Schluss mit dem Schlickdesaster“

Die Elbvertiefung hat zu kaum mehr beherrschbaren Schlickmengen geführt. Das drohe bei einer erneuten Vertiefung auch der Weser, hält die Umweltorganisation BUND fest.

Die Flüsse ersticken durch die ständigen Vertiefungen im Schlick.

Die Flüsse ersticken durch die ständigen Vertiefungen im Schlick. Foto: Axel Heimken/dpa

Nach aktuellen Berichten wird die Elbvertiefung immer mehr zu einem Schlickdesaster. Die Umweltorganisation BUND fordert, daraus die Konsequenzen für die Weser zu ziehen und auf die Vertiefung zu verzichten.

Trotz der riesigen Investitionssumme von 800 Millionen Euro könne von einer stabilen Fahrrinne bei der Elbe keine Rede sein, so der BUND, da durch stärkere Sturmfluten und einen infolge des Klimawandels verminderten Zustrom von Süßwasser die Verschlickung viel stärker als erwartet erfolge. Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt komme mit dem Baggern nicht mehr hinterher und hat jetzt den zulässigen Tiefgang für mindestens ein Jahr deutlich reduziert. Gleichzeitig sei noch völlig unklar, wo Hamburg mit den erhöhten zukünftigen Schlickmassen bleiben kann und wie hoch die dauerhaften enormen Baggerkosten sein werden.

„Wir hoffen, dass Bremen und Niedersachsen jetzt schlauer werden und die Hamburger Erfahrungen bei der Weservertiefung nicht wiederholen. Es muss jetzt endlich Schluss sein mit den Flussvertiefungen. Der ökologische Schaden ist riesig, die Flussdynamik wird immer unkalkulierbarer, die Kosten laufen aus dem Ruder, und der Nutzen für die Schifffahrt wird immer fragwürdiger“, mahnt Klaus Prietzel, Vorsitzender des BUND Bremen und fordert: „Dieses starke Warnsignal sollte jetzt endlich zu der notwendigen Neuorientierung in der Hafenpolitik führen, wofür es auch in Hamburg erste Ansätze gibt“.

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