Nordenham

Esenshammer Spielschar: Dösige Einbrecher mischen Seniorenresidenz auf

Ein Seniorenheim, das zum Tollhaus wird; zwei Einbrecher, die zu sehr ihrem Navi vertrauen; Slapstick, witzige Dialoge, Gesangseinlagen - das sind die Zutaten für die neue Komödie der Esenshammer Spielschar. So ist die Premiere gelaufen.

Der Einbruch steht kurz vor der Aufklärung (von links): Pastor Bruno Freese (dargestellt von Harald Düser), Hildegard Knuf (Heike Antons), Sporti Heinzi (Ralf Müller), DHL (Ute Löning), Susanne Kuckuck (Elke Beerepoot), Kommmissar Bond (Hergen Luers), General d.D. Böhme (Ewald Strahlmann), Lisbeth Meiners (Marianne Hartmann) und Hausmeister Lehmann (Reiner Klatt) geben alles.

Der Einbruch steht kurz vor der Aufklärung (von links): Pastor Bruno Freese (dargestellt von Harald Düser), Hildegard Knuf (Heike Antons), Sporti Heinzi (Ralf Müller), DHL (Ute Löning), Susanne Kuckuck (Elke Beerepoot), Kommmissar Bond (Hergen Luers), General d.D. Böhme (Ewald Strahlmann), Lisbeth Meiners (Marianne Hartmann) und Hausmeister Lehmann (Reiner Klatt) geben alles. Foto: Flor

„Goldene Zeiten“ brechen in der gleichnamigen Seniorenresidenz an, als die versehentlich zum Ziel von zwei Einbrechern wird. Was wie ein Krimi klingt, ist eine turbulente Komödie, mit deren Premiere die Esenshammer Spielschar am Freitagabend im Abbehauser Dorfkrug einen vollen Erfolg gelandet hat.

In dem plattdeutschen Dreiakter aus der Feder von Marieta Ahlers – die 2. Vorsitzende des Theater-Vereins führte gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden und Darsteller Ralf Müller auch Regie – wollen die beiden Rentner Bruno Freese und Heinz Kreienkamp in ein Juweliergeschäft einbrechen, um ihre Rente aufzubessern. Doch ihr Navi führt die beiden dösigen Schlitzohren statt zum Juwelier in die Seniorenresidenz.

Um nicht erkannt zu werden, müssen die beiden maskierten Einbrecher kurzfristig in die Rollen eines Pastors und Fitnesstrainers schlüpfen. Schon diese mit einfachen Utensilien vollzogene äußerliche Wandlung ist eine Glanzleistung. In ihren Rollen können Harald Düser (er spielt den Pastor) und Ralf Müller (Sporti Heinzi) zudem ihr schauspielerisches Talent voll ausleben.

Troubadix und ein hochdekorierter General mit Humor

In der Seniorenresidenz lebt der hochdekorierte General a.D. Ludwig Böhme (Ewald Strahlmann), dem im Alter zwar die zackige Befehlsstimme, nicht aber der Witz abhanden gekommen ist. Als etwas schrullige Mitbewohnerin Hildegard Knuf spielt Heike Antons einen alternden Schlagerstar, deren Stimme weniger Hildegard Knef, sondern mehr dem Barden Troubadix ähnelt, der im gallischen Dorf von Asterix und Obelix aus guten Gründen immer wieder geknebelt wird.

Auch die frühere Gerichtsvollzieherin Susanne Kuckuck (Elke Beerepoot) verbringt in der Residenz ihren Lebensabend, an dem sie noch einen Kriminalroman schreiben möchte. Für den Entwurf holt sie sich fachlichen Rat bei Oberkommissar Johann Bond alias Hergen Lüers, der seine Drinks nur „geschüttelt, nicht gerührt“ zubereitet. Stets um sportliche Fitness bemüht ist derweil Bewohnerin Daniela-Hannelore Liebstöckel. In der Rolle der früheren Postsekretärin, kurz DHL genannt, zeigt Ute Löning viel Bewegungstalent.

Frivole Sprüchen, Slapstick und Gesangseinlagen

Betreut werden die Senioren von Lisbeth Meiners alias Marianne Hartmann, die in der Einrichtung Sozialstunden ableisten muss, und von Hausmeister Theo Lehmann (Reiner Klatt). Sie schmieden verwegene Pläne, weil sie einen vermeintlichen Bankraub in Esenshamm aufklären und dafür die Belohnung kassieren möchten.

Bei der Besetzung der Rollen hatte die Spielschar, die sich für die Inszenierung Verstärkung von den Abbuser Spoassmoakers und der Theatergruppe Waddens geholt hat, ein gutes Händchen. Das Stück sorgt mit witzigen Dialogen, frivolen Sprüchen, Slapstick, Gesangseinlagen und Situationskomik für beste Unterhaltung.

Noch drei weitere Aufführungen sind in Abbehausen zu sehen

Das Publikum belohnte das Ensemble mit viel Szenenapplaus und einem lange anhaltenden Schlussbeifall. Den hatten sich auch Souffleuse Karin Schindler sowie die für Bühnenbau und Technik verantwortlichen Spielscharmitglieder Peter Ahlers, Herbert Hanke und Gerhard Rohde verdient.

Nach den am Wochenende erfolgreich gelaufenen drei Aufführungen öffnet sich der Vorhang für „Goldene Zeiten“ noch drei weitere Male: am Freitag und Samstag, 31. März und 1. April, jeweils um 19.30 Uhr sowie am Sonntag, 2. April, um 15 Uhr. Eintrittskarten sind diesen Montag und am Mittwoch von 17 bis 19 Uhr im „Butjadinger Tor“ erhältlich.

Rolf Bultmann
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