Nordenham

Rutsche muss sein: Der Hüpfburgen-König verrät, worauf Kinder am liebsten toben

Hüpfburgen stehen hoch im Kurs. Sie gehören mittlerweile zum Standard bei Stadtfesten und werden auch gern bei Kindergeburtstagen aufgebaut. In Moorsee gibt es eine Familie, die sich ganz diesem Trend verschrieben hat.

Familie am Tisch

Am großen Tisch im Wohnzimmer entstehen bei Familie Wojtke aus Moorsee immer neue Ideen für Hüpfburgen und Zubehör (von links nach rechts): Jessica (32), Emma (7), Finn (9), Michael (47) und Paul (12) Wojtke. Foto: Krabbenhoeft

Michael Wojtke aus Moorsee hätte sich wohl nie träumen lassen, dass er einmal der Besitzer von 31 Hüpfburgen sein würde. Als er 2018 anfing, Maschinen vom Akkuschrauber bis zum Minibagger zu verleihen, hatte er mit den quietschbunten Dingern noch nicht viel am Hut.

Nur aus Jux nahm er eines Tages eine Hüpfburg aus zweiter Hand in sein Sortiment auf und bot sie fortan für Feiern in der Wesermarsch an. Die Nachfrage war riesig. Im Februar 2019 kaufte er darum seine erste fabrikneue Burg und gründete nebenberuflich die Verleihfirma „Burgen-King“.

Die Kinder testen das neue Spielzeug

Der zwölfjährige Sohn Paul sagt, er sei inzwischen zu groß für Hüpfburgen. Aber sein Bruder Finn (9) und insbesondere seine siebenjährige Schwester Emma sind voll bei der Sache. Allerdings reicht die normale Hüpfburg mit einer quadratischen Innenfläche zum Springen längst nicht mehr aus, um auf dem schnell wachsenden Markt mithalten zu können.

„Inzwischen sind integrierte Rutschen bei den Verleihern Standard. Ohne geht es nicht mehr“, sagt Michael Wojtke. Der Renner der Saison sei die Nummer elf aus seinem Sortiment: eine Burg, auf deren Rändern Bananen mit schwarzen Sonnenbrillen lächeln.

„Ich überlege jedes Jahr, welche Burgen ich neu kaufe und welche sich gut verleihen lassen. Nach dem eigenen Geschmack kann ich nicht gehen. Ich orientiere mich daran, was die Kinder gut finden“, erläutert Burgen-König Michael Wojtke.

Wer mit den Wikingern hüpfen will, der kann hier an Bord gehen.

Wer mit den Wikingern hüpfen will, der kann hier an Bord gehen. Foto: privat

Hüpfburg

Der Dino-Park ist das Lieblingsmodell von Sohn Finn. Foto: privat

Hüpfburg

Der Traum vieler Kinder ist dieses Modell: Ein buntes Märchenschloss mit dem Einhorn als Gallionsfigur. Foto: privat

Das Grundprinzip ist simpel: Bei einer Hüpfburg befindet sich der Hüpfbereich immer innen. Netze oder mit Luft gefüllte Außenwände sorgen dafür, dass man beim Herumtollen nicht herausfällt. Bei den sogenannten Multiplay-Burgen sind neben der obligatorischen Rutsche Tunnel und gepolsterte Säulen inklusive. Besonders gefragt sind Modelle in der Größe von fünfeinhalb mal fünf Metern. „Die passen in aufgeblasenem Zustand auch in kleinere Gärten“, weiß Jessica Wojtke.

Ihr Mann benötigt nur wenige Minuten, um einen Dino-Park oder eine Einhorn-Burg aufzustellen. Die Leihgebühr liegt bei Hüpfburgen-King je nach Größe des Modells zwischen 100 und 250 Euro für 24 Stunden. Michael Wojtke liefert die Ware auf Wunsch und gegen Übernahme der entsprechenden Spritkosten direkt beim Kunden ab. Auch eine Selbstabholung ist möglich - allerdings muss die aufgerollte Burg erst einmal ins Auto passen.

Hüpfen ist beliebter, als Kuchen zu essen

Etwa 90 Prozent seiner Aufträge bekomme er von Privatkunden, sagt Michael Wojtke. Im vergangenen Jahr verlieh der 47-Jährige seine Hüpfburgen über 300-mal. Das kann, wenn man es neben dem eigentlichen Beruf macht, ein echter Knochenjob sein.

Wenn am Wochenende ein und dasselbe Burgen-Modell einmal in Cuxhaven und am nächsten Tag in Berne stehen soll, rotiert der Moorseer: „Ich habe teilweise an einem Wochenende 26 Termine. Wenn ich eine Hüpfburg verleihe, soll die Qualität stimmen. Das heißt, bevor ich sie weitergebe, muss sie gründlich gesäubert und gepackt werden.“

Neben den Burgen bietet die Familie eine Slush-Eis- und eine Popcorn-Maschine, ein Vier-gewinnt-Spiel in Kindergröße, eine Bierzeltgarnitur, eine Fußballwand sowie ein Currywurst-Schneider und einen Schokobrunnen für Feiern an. Das neueste Projekt ist ein Imbisswagen, der aber noch umgebaut werden muss.

Hüpfburg

Eine Hüpfburg ist das Highlight bei jedem Kinderfest. Dieses Modell mit den Maßen fünf mal fünf Meter passt auch kleinere Gärten der Innenstadt. Und Einhörner gehen immer. Foto: Krabbenhoeft

Sabrina Krabbenhoeft

Redakteurin

Sabrina Krabbenhoeft, Jahrgang 1973, studierte Freie Kunst in den Niederlanden, bevor es sie nach Berlin zog. Eine Ausbildung zur Körpertherapeutin folgte. 2019 kehrte sie zurück in den Norden. Ihre Hobbies, Reisen und Schreiben, ließen sie 2022 bei der Nordsee-Zeitung anheuern.

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