Bremerhaven

Heidjer beklagen fiese Stolperfallen und Lücken auf den Rad- und Fußwegen

Die „Heidjer“ machen mobil: Mehr Buslinien, engere Fahrplantaktung, bessere Fußwege, bessere Radwege fordern die Leherheider vom Verkehrswendeplan für Bremerhaven. Der drittgrößte Stadtteil hat nämlich ein „Ass im Ärmel“, mit dem er punkten kann.

Am stark frequentierten Bremerhavener Buswende-Platz Otto-Brenner-Platz kreuzen sich die Leherheider Hauptachsen Hans-Böckler-Straße und Mecklenburger Weg, hier wird auf etliche Buslinien in alle Richtungen umgestiegen. Doch den „Heidjern“ genügt das Angebot noch nicht.

Am stark frequentierten Busumschlag Otto-Brenner-Platz kreuzen sich die Leherheider Hauptachsen Hans-Böckler-Straße und Mecklenburger Weg, hier wird auf etliche Buslinien in alle Richtungen umgestiegen. Doch den „Heidjern“ genügt das Angebot noch nicht. Foto: Lothar Scheschonka

Leherheide hat nicht nur rund 17.000 Einwohner, es hat noch etwas Kostbares: viel Grün. Umgürtet von Wasserwerkswald und Fehrmoor, durchsetzt von Kleingärten und Oasen wie Thieles Garten, Erikasee, Kinderland und die Plättern bietet zwar ein neu ausgewiesener Rad-Rundweg Alternativen zum Auto, aber eher drumherum als mittendrin.

Da wünschen sich die „Heidjer“ deutlich besser ausgebauten öffentlichen Nahverkehr: Busse. Und einladendere Rad- und Fußwege zu Haltestellen, Lieblingstreffpunkten und Zentren wie Schulen und dem Julius-Leber-Platz.

Darüber hat die jüngste Stadtteilkonferenz Leherheide diskutiert, zu der Mitglieder des stadtweiten „Verkehrswendebündnisses“ Strategien und Ideen vorstellte, wie die Stadtteile schneller und nachhaltiger auf Klima- und Umwelt-freundliche Mobilität umschwenken können.

In Leherheide fahren weniger Menschen mit dem Auto

Die Bündnis-Sprecher Christiane Sundermeyer, Wolfgang Richter und Dr. Irina Lewin hatten aufschlussreiche Zahlen dabei: Im größten Ortsteil Leherheide-West leben die meisten Haushalte ohne ein Auto. Von rund 7.600 Menschen hier haben nur rund 2.300 einen Wagen - weniger als jeder Dritte. Im Fehrmoor hat rund jeder Zweite ein Auto vor der Tür.

Da durch Zuwanderung und boomende Neubau-Viertel immer mehr Familien mit Kindern nach Leherheide kommen, fragen die Heidjer unter anderem nach „einem Schulradwege-Konzept“, nach einer „Anbindung Leherheides mit durchgängigem Radweg auf beiden Seiten in die Innenstadt“, denn „bisher muss man den Schleichweg durchs Schierholz nehmen“, kritisiert Sundermeyer.

Einmütig beklagen die Konferenzbesucher, dass der Radweg des Debstedter Wegs zum Fehrmoor schon lange sanierungsbedürftig ist. Auch der unterbrochene Radweg an der Einmündung der Cherbourger zur Hans-Böckler-Straße entpuppt sich als „gerade für die Kinder gefährlich“, betonen Anwohner. Ebenso die unübersichtliche Dreieckskreuzung am Otto-Brenner-Platz.

Für Familien mit Kindern und mobil eingeschränkte Ältere sind die Wege zur Schule, zum Seniorentreff, zum Einkaufszentrum, zur Kirchengemeinde und zur Haltestelle aber enorm wichtig, erklärt Dr. Irina Lewin, warum sich der kleine Verein Fuß e. V. besonders engagiert, um die „Mobilitätsform“ des Zu-Fuß-Gehens stärker ins Bewusstsein zu rücken: „Viele Menschen fahren gar nicht mal Rad. Die Infrastruktur der Fußwege muss besser werden.“

Mit Kontaktpolizistin Susanne Graw-Kespelher und Interessierten plant Fuß e. V., vor allem die Schulwege der Heidjer auf Herz und Nieren zu prüfen. Kontakt: bremerhaven@fuss-ev.de

In der neuen Wohnsiedlung zwischen Wasserwerkswald, Mecklenburger Weg und Otto-Brenner-Platz - nah am Waldviertel – leben viele junge Familien. Ob Kinder mit ihrem Schulweg oder nicht mehr so mobile Ältere zum Einkaufen: Viele "Heidjer" halten diese Kreuzung trotz Zebrastreifen mit ihren vier abzweigenden Fahrbahnen für gefährlich und unübersichtlich.

In der neuen Wohnsiedlung zwischen Wasserwerkswald, Mecklenburger Weg und Otto-Brenner-Platz - nah am Waldviertel - leben viele junge Familien. Ob Kinder mit ihrem Schulweg oder nicht mehr so mobile Ältere zum Einkaufen: Viele „Heidjer“ halten diese Kreuzung trotz Zebrastreifen mit ihren vier abzweigenden Fahrbahnen für gefährlich und unübersichtlich. Foto Schwan Foto: Schwan

Susanne Schwan
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