Nordenham

Nordenham: Friedeburg wird womöglich durch Neubau mit Saal ersetzt

Soll die Friedeburg für mehrere Millionen Euro zukunftsfit gemacht werden? Oder soll stattdessen in der City ein Stadthaus mit Saal entstehen? Mit dieser Frage beschäftigen sich Politik und Verwaltung aktuell. Die Entscheidung soll am 31. Mai fallen.

Wo sollen zukünftig Großveranstaltungen wie der Ellwürder Karneval (Foto) stattfinden? Eine Grundsatzentscheidung hierzu will die Politik in der kommenden Woche fällen.

Wo sollen zukünftig Großveranstaltungen wie der Ellwürder Karneval (Foto) stattfinden? Eine Grundsatzentscheidung hierzu will die Politik in der kommenden Woche fällen. Foto: Archiv

Dass in die Stadthalle in Atens viel Geld gesteckt werden müsste, falls man sie auch in den kommenden Jahrzehnten noch als Veranstaltungsstätte nutzen möchte, ist seit Jahren bekannt. Doch ist das überhaupt sinnvoll? Oder sollte man stattdessen nicht lieber für Ersatz sorgen? Mit diesen Fragen wird sich am kommenden Dienstag der Jugend- und Bildungsausschuss befassen. Getagt wird ab 18 Uhr in den Weserterrassen.

Zwar kann der Fachausschuss nur Empfehlungen abgeben. Doch Bürgermeister Nils Siemen rechnet damit, dass die Entscheidung des Gremiums das weitere Vorgehen vorgeben wird. Er spricht gar von einer „Grundsatzentscheidung“ - Sanierung der Friedeburg oder Stadthaus im Bereich Marktstraße/Lloydstraße/Friedrich-Ebert-Straße mit Saal?

Stadt soll weiter eine Veranstaltungsstätte haben

Grundsätzlich wichtig sei, dass es in Nordenham weiterhin eine Veranstaltungsstätte gibt, in der zum Beispiel Schulabschlussbälle, Freisprechungsfeiern der Kreishandwerkerschaft und der Ellwürder Karneval stattfinden können. „Wir wollen diese Veranstaltungen in Nordenham halten“, macht Nils Siemen deutlich.

Doch die Friedeburg ist in die Jahre gekommen. Egal, wie man es rechnet und für welche Variante man sich entscheidet: Falls die Stadt an der Stadthalle festhalten sollte, müsste sie Millionen Euro in Brandschutz, energetische Sanierung und technische Modernisierung stecken.

Gleichzeitig gibt es seitens Politik und Verwaltung so oder so den Wunsch, auf der Brachfläche in der nördlichen Fußgängerzone ein Stadthaus zu errichten. Dieses soll unter anderem eine Stadtbücherei, ein Studio für Radio Weser.TV, Büroräume für die Verwaltung, ein integratives Café und einen großen Saal für Ratssitzungen und andere Veranstaltungen enthalten.

Stadt hofft auf Geld aus Städtebauförderung

Klingt vielversprechend. Doch ob die Stadt dieses große Gebäude überhaupt errichten können wird, ist offen. Sie hofft auf eine Zweidrittel-Förderung, hat dementsprechend mit Geld aus dem Perspektive-Innenstadt-Programm einen Masterplan erstellen lassen und fristgerecht einen entsprechenden Antrag auf Städtebauförderung eingereicht. „Doch ob der Antrag bewilligt wird, steht wahrscheinlich erst im ersten Quartal 2024 fest“, gibt Nils Siemen zu bedenken.

Dennoch soll kommende Woche eine Grundsatzentscheidung her - damit klar ist, wie es für die Friedeburg - voraussichtlich - weitergeht. Wie schon mehrfach berichtet, möchte die Stadt bei der Stadthalle die Regie an einen Pächter oder eine Pächterin abgeben, um Personalkosten zu sparen. Nachdem ursprünglich zwei Interessenten im Rennen waren, ist es jetzt nur noch eine. Und diese potenzielle Pächterin braucht Planungssicherheit.

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Wir wollen diese Veranstaltungen in Nordenham halten.

Nils Siemen, Bürgermeister der Stadt Nordenham

Bürgermeister Nils Siemen betont, dass in Sachen Friedeburg-Sanierung kein akuter Handlungsbedarf besteht. Nur irgendwann muss etwas getan werden - fragt sich nur, wie viel. Fest steht: Selbst wenn das neue Stadthaus mit Saal kommen sollte, würde man die Friedeburg bis dahin noch als Veranstaltungsort benötigen.

Ob die Bewerberin, die es für die Stadthalle gibt, tatsächlich den Zuschlag erhält, ist noch nicht entschieden. Seitens der Politik gebe es da noch einige Prüfaufträge an die Verwaltung, so der Bürgermeister. Ursprünglich wollte sich die Stadt aus der Friedeburg zum 31. Juli zurückziehen. Nun ist es der 31. Januar 2024. Nils Siemen: „Möglicherweise verlängern wir auch noch bis Ende Februar 2024.“

Timo Kühnemuth

Reporter

Timo Kühnemuth ist gebürtiger Ostfriese. Nach dem Magisterstudium in Oldenburg hat er bei der KREISZEITUNG WESERMARSCH volontiert. Von 2006 bis 2010 arbeitete er bei Zeitungen in Buxtehude und Delmenhorst. Seit April 2010 ist er wieder für die Kreiszeitung Wesermarsch im Einsatz.

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