Wesermarsch

Nordenhams Nachtleben war nie richtig weg, es hat sich nur versteckt

Nordenhams Nachtleben war nie richtig weg, es hat sich nur versteckt

Zu meinem Wohnblock gehört ein Bewegungsmelder für das Licht auf dem Weg bis vor die Haustür. Das ist sinnvoll, denn gerade wenn man mit dem Rad nach Hause kommt, wäre ohne Licht die Gefahr groß, auf Abwege zu geraten.

Die Lampen haben zwei Birnen, von denen eine vor meinem Haus den Geist aufgegeben hat. Ich erzähle das so detailliert, weil auch mein Schlafzimmerfenster zur Außenbeleuchtung hin liegt.

Und jetzt zum Problem: Wenn ich abends ins Bett gehe, dann wird es etwa alle 30 Minuten hell vor meinem Fenster. In meinem Haus wohnen aber nur acht weitere Personen, und ich bin mir sicher, dass es keine Nachtschwärmer sind, die nacheinander zu Hause eintrudeln.

Ich versuche also zu schlafen, denke aber gleichzeitig darüber nach, wer da wohl vorm Haus herumstreunen mag. Vielleicht bin ich zu empfindlich, aber mich stört es enorm, wenn es vor meinen geschlossenen Augen wiederholt hell wird. Ich habe ein lichtdurchlässiges Plissee vor dem Fenster, damit ich morgens wach werde, wenn die Sonne aufgeht. Das war der Gedanke.

Nun ist es so, dass ich oft gar nicht erst einschlafe, denn der Bewegungsmelder reagiert anscheinend auf alles, was vorbeihuscht. So viele Katzen kann es gar nicht geben. Auch nachts um 3 Uhr ist vor meinem Haus der Teufel los, und das Licht geht an und aus.

Nordenhams Nachtleben ist offenbar in den Süden der Stadt abgewandert. Kommen Sie gern mal in der Straße vorbei. Aber seien Sie bitte leise. Und lassen Sie das Licht aus!

Sabrina Krabbenhoeft

Redakteurin

Sabrina Krabbenhoeft, Jahrgang 1973, studierte Freie Kunst in den Niederlanden, bevor es sie nach Berlin zog. Eine Ausbildung zur Körpertherapeutin folgte. 2019 kehrte sie zurück in den Norden. Ihre Hobbies, Reisen und Schreiben, ließen sie 2022 bei der Nordsee-Zeitung anheuern.

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