Alkohol und Drogen am Steuer erhöhen die Unfallgefahr. Das weiß die Polizei und kontrolliert immer wieder gezielt. In der Nacht zum Sonntag geschah dies an der Bundesstraße 212.
Nach Auskunft der Behörde lag vor dem Hintergrund nach wie vor hoher Verkehrsunfallzahlen der Fokus der Kontrolle auf der Überprüfung der Verkehrstüchtigkeit der Fahrerinnen und Fahrer und der Überwachung der Verkehrssicherheit der gestoppten Fahrzeuge.
Zahlen verdeutlichen den Hintergrund: Im Jahr 2021 ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der Polizei Brake 810 registrierte Verkehrsunfälle. In 19 dieser Unfälle waren beteiligte Personen laut Ermittlungen nicht verkehrstüchtig, weil sie entweder alkoholisiert waren oder unter dem Einfluss von Drogen standen.
Viele sind einverstanden - aber nicht alle
Die vom Polizeikommissariat Brake geplante und organisierte Kontrollstelle war wie schon bei vorherigen Gelegenheiten wieder auf dem Gelände der Straßenmeisterei Brake eingerichtet. Für die Ausleuchtung des Geländes sorgten Angehörige des Technischen Hilfswerks Nordenham. Um 18 Uhr begannen 19 Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch mit den Kontrollen. Unterstützung erhielten sie dabei von acht Angehörigen des Hauptzollamtes Oldenburg.
Der Kraftfahrzeugverkehr auf der B 212 wurde durch Geschwindigkeitstrichter an die Kontrollstelle herangeführt und schließlich auf dem Gelände der Straßenmeisterei gestoppt. Dabei handelte es sich um eine große Zahl von Wagen: Insgesamt wurden während der gut fünf Stunden dauernden Kontrollzeit 450 Fahrzeuge und deren Insassen überprüft. Viele der überprüften Personen zeigten sich mit den Maßnahmen einverstanden und hießen diese sogar gut, betont die Polizei in ihrer Bilanz.
Das war aber nicht in allen Fällen so: Um kurz nach 22 Uhr geriet ein 31-jähriger Mann aus Ovelgönne mit einem Kleintransporter in die Kontrolle. Er besaß keinen Führerschein und zeigte in den Augen der Einsatzkräfte zudem Anzeichen einer möglichen Beeinflussung durch Marihuana. Das machte die Entnahme einer Blutprobe notwendig. Davon hielt der Mann nichts: Im Krankenhaus wehrte er sich vehement gegen die polizeilichen Maßnahmen, trat um sich, beleidigte und bedrohte die Beamten. Entsprechende Verfahren wurden eingeleitet.
Besitzer einer Schreckschusswaffe wird gesucht
Ein weiterer Mann, 38 Jahre alt und wohnhaft in Brake, besaß ebenfalls keinen Führerschein. Bei einem anderen Autofahrer bestand der Verdacht, dass er unter dem Einfluss von Marihuana gestanden haben könnte. Dem 25-Jährigen aus Elsfleth musste eine Blutprobe entnommen werden. Das geschah allerdings ohne Zwischenfälle.
Auch Alkohol am Steuer wurde festgestellt: Gegen einen 42-jährigen Autofahrer aus Brake leiteten die Beamten ein Bußgeldverfahren ein, weil er alkoholisiert war. Ein Atemalkoholtest an einem stationären Gerät ergab einen Wert 0,84 Promille.
Auch unerwartete Vorkommnisse beschäftigten die Polizei. Während der Kontrolle fanden Beamte kurz nach 22 Uhr in unmittelbarer Nähe zum Kontrollgelände eine Schreckschusswaffe. Die Waffe wurde von den Beamten sichergestellt. Die Ermittlungen, wer der Besitzer dieser Waffe gewesen war, laufen.
Auf die Autotechnik hatten die Kontrolleurinnen und Kontrolleure ebenfalls ein Auge. Mehrere Verfahren wurden eingeleitet, weil die kontrollierten Fahrzeuge nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprachen. Entweder waren nicht zulässige Teile verbaut oder montierte Teile defekt.