Nordenham

Seit zehn Jahren in Betrieb: So läuft es für das Dialysezentrum in Nordenham

Das Dialysezentrum in Esenshamm feiert am 31. Januar zehnjähriges Bestehen - Zeit für eine Zwischenbilanz. „Es läuft gut“, sagt Dr. Stefan Zimmer, einer von drei Ärzten, die dort behandeln. Für die Zukunft hat der Mediziner vor allem einen Wunsch.

Haben allen Grund, sich zu freuen: Zehn Jahre nach der Eröffnung läuft es gut im Dialysezentrum in Esenshamm.

Haben allen Grund, sich zu freuen: Zehn Jahre nach der Eröffnung läuft es gut im Dialysezentrum in Esenshamm. Foto: Kühnemuth

Die Praxis im Nordenhamer Stadtsüden, die genau wie die Praxen in Varel und Sande zur Nordseedialyse Jadebusen gehören, befindet sich in der früheren Esenshammer Grundschule. Die Entscheidung, dort vor zehn Jahren eine Zweigstelle zu eröffnen, habe sich als richtig erwiesen, sagt Stefan Zimmer. Die Zahl der Patientinnen und Patienten sei seit 2013 stetig gestiegen - auf aktuell knapp 40.

Die Praxis ist in der Region nicht konkurrenzlos. Doch sie genieße in der Wesermarsch und darüber hinaus einen guten Ruf, betont Stefan Zimmer. „Wir legen Wert auf ein familiäres Klima. Wer zu uns kommt, wird vom Team herzlich aufgenommen“, versichert der 52-Jährige, der sich die ärztliche Arbeit in Esenshamm mit seinen Kollegen Dr. Stephan Hüls und Dr. Ulrich Tholl teilt. Die meiste Zeit ist hierbei Ulrich Tholl vor Ort.

Sie alle kümmern sich in Esenshamm um die Patienten

Zum Team gehören darüber hinaus vier Fachkrankenschwestern für Nephrologie und Dialyse, zwei Krankenschwestern, zwei Medizinische Fachangestellte mit dem Schwerpunkt Dialyse und zwei weitere Medizinische Fachangestellte ohne diesen Schwerpunkt.

Personell sei das Dialysezentrum damit bestens aufgestellt und das bei einer hohen Qualität in der Versorgung, sagt Stefan Zimmer, der auch dem Vorstand des Verbandes deutscher Nierenzentren angehört. Sein Kollege Ulrich Tholl, der sich federführend um die Patientinnen und Patienten in Esenshamm kümmert, habe sich im Bereich der Hypertonie-Einstellung einen Namen gemacht. Wer mit Bluthochdruck zu tun hat, ist bei ihm genau richtig.

Der klassische Dialyse-Patient kommt dreimal in der Woche zur Blutwäsche nach Esenshamm. Dieser Vorgang dauert jedes Mal gut vier Stunden. Der Patient schläft oder liest derweil - oder er schaut fern. Zum Behandlungsspektrum der Praxis gehört aber nicht nur die ambulante Blutwäsche in einem der umgebauten Klassenräume.

Heimdialyse ist in bestimmten Fällen möglich

Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Dialyse auch zu Hause stattfinden. Man biete entsprechende Heimdialyseverfahren wie Bauchfelldialyse und maschinelle Blutwäsche an, erläutert Stefan Zimmer Die Bauchfelldialyse sei vergleichweise unkompliziert und finde dementsprechend häufig statt, die Heimdialyse per Maschine komme hingegen nur in wenigen Fällen infrage.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld des Dialysezentrums ist die Nachbehandlung und Betreuung von Menschen, die eine Spender-Niere erhalten haben. Damit das transplantierte Organ funktioniert und vom Körper möglichst nicht abgestoßen wird, ist eine medikamentöse Behandlung und eine regelmäßige Überwachung erforderlich.

Auch eine Lipidapherese ist möglich

Auch wer eine Lipidapherese, also ein Blutreinigungsverfahren zur Entfernung von sogenanntem LDL-Cholesterin und weiteren Faktoren der Arteriosklerose benötigt, ist beim Dialysezentrum an der richtigen Adresse. „Entsprechende Patienten sind einmal die Woche hier für jeweils zwei Stunden“, erläutert Stefan Zimmer. Ferner übernimmt man in Esenshamm die Bauchfelldialyse für Patientinnen und Patienten, die das nicht alleine zu Hause können.

Für die Zukunft sieht der Mediziner durchaus noch Wachstumspotenzial. Stefan Zimmer: „Wir haben zwar schon einige Patientinnen und Patienten von der anderen Weserseite, doch es könnten gern noch mehr werden.“

Timo Kühnemuth

Reporter

Timo Kühnemuth ist gebürtiger Ostfriese. Nach dem Magisterstudium in Oldenburg hat er bei der KREISZEITUNG WESERMARSCH volontiert. Von 2006 bis 2010 arbeitete er bei Zeitungen in Buxtehude und Delmenhorst. Seit April 2010 ist er wieder für die Kreiszeitung Wesermarsch im Einsatz.

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