Nordenham

Sie sind zwei Mal um die Welt geschwommen

Sie haben Meistertitel in Serien geholt. Jetzt kramten die ehemaligen Leistungsschwimmerinnen und -schwimmer des SV Nordenham bei einem Wiedersehen in alten Erinnerungen - und erzählten, warum ihre gemeinsame Zeit so toll war.

Zum dreitägigen Programm des Treffens der ehemaligen Leistungsschwimmerinnen und -Schwimmer gehörte selbstverständlich ein Besuch im Störtebekerbad in Nordenham. Links: Hans-Jörg Hadaschik.

Zum dreitägigen Programm des Treffens der ehemaligen Leistungsschwimmerinnen und -Schwimmer gehörte selbstverständlich ein Besuch im Störtebekerbad in Nordenham. Links: Hans-Jörg Hadaschik. Foto: Schnieder

Sie seien bestimmt mindestens zwei Mal um die Welt geschwommen, erzählen sie. Denn fünf Mal die Woche ging’s zum Training und gefühlt jedes Wochenende zu Wettkämpfen – auch mal ins Sauerland, nach Berlin, nach Fulda oder Bonn. Anfangs sei die Stadt stolz gewesen, wenn bei Sportlerehrungen in Nordenham Kreis- oder Bezirksmeistertitel der Schwimmsparte des SV Nordenham herausgestellt werden konnten. Später habe die Stadt ihre Auszeichnungen für den Schwimmsport nicht mehr zu toppen gewusst, als immer häufiger Erfolge bei deutschen Meisterschaften hinzukamen.

26 von 47 Ehemaligen sind bei dem Treffen dabei

26 von eingeladenen 47 ehemaligen Leistungsschwimmerinnen und -schwimmern haben sich jetzt bei einem dreitägigen Treffen in Nordenham wiedergesehen. Sie feierten ein abgerundetes Jubiläum: 50 Jahre Schwimmsparte des SV Nordenham. Die Sparte gibt es tatsächlich schon etwas länger. Die Teilnehmer des Treffens sind heute zwischen 55 und 63 Jahre alt. Sie waren im Schwimmen aktiv im Alter von etwa 8 bis etwa 18 Jahren.

Initiiert hat das Treffen Thomas Boettcher, der inzwischen in Dörpling im Kreis Dithmarschen wohnt. Der heute 60-Jährige hat den dritten Platz bei einer Deutschen Meisterschaft im Freistil gewonnen.

Fürs Spielen war neben dem Training keine Zeit

Ute Hinrichs (58) war mit Monika Brandes, die mehrere deutsche Meisterschaften gewann, 1977 bei einem Länderkampf in Polen. Im Team von „Jugend trainiert für Olympia“ war Ute Hinrichs 1977/78/79 zwei Mal deutsche Meisterin und ein Mal Vizemeisterin. „Für mich war das Extremsport, weil sehr trainingsintensiv. Fürs Spielen blieb keine Zeit mehr.“

Ihre Schwester Meike Bösche (61), die 1971 Landesmeisterin im 100-Meter-Brustschwimmen wurde, erinnert sich ähnlich: „Unsere Tage waren komplett ausgefüllt.“ Beide bereuen dennoch ihre Zeit als Leistungssportlerinnen keineswegs. „Der Zusammenhalt in der Mannschaft war toll. Wir haben uns immer aufeinander gefreut. Wenn wir nicht so erfolgreich gewesen wären, hätten wir allerdings sicherlich nicht so lange durchgehalten.“

Die damaligen Trainer in bester Erinnerung

Das sieht Gerd Böhmig (60), der mehrere deutsche Vizemeistertitel errungen hat und jetzt aus Königstein im Taunus angereist ist, ebenso. Ihre guten Trainer wie Roland Kanert, Walter Stockem und Hans-Jürgen Chudalla hätten dabei eine ganz wichtige Rolle gespielt. Die Wochenendtouren zu Wettkämpfen seien ohnehin sehr schön gewesen. „Weil wir so fröhlich waren, haben wir unterwegs immer Lieder gesungen“, erzählen Ute Hinrichs und Meike Bösche. Stolz zeigt Gerd Böhmig einen der noch heute von ihm benutzten Schlüsselanhänger, die unterwegs aus Wäscheleine-Stücken geknüpft wurden.

„Der Schwimmsport ist mein Leben“

Zur Jubiläumsgruppe gehört auch Hans-Jörg Hadaschik aus Nordenham. Er hat die Organisationsarbeit für das Treffen geleistet. Seit dem Jahr 1997 ist er als Trainer in der Schwimmsparte des SVN tätig. Seit 2002 hat er die A-Lizenz. Er findet es schade, dass heute Jugendliche in der Regel - und dies nicht nur im Schwimmen, sondern allgemein - nicht mehr zum Leistungssport bereit seien. „Für mich ist der Schwimmsport mein Leben“, sagt Hans-Jörg Hadaschik.

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