Bremerhaven

Warum sich Sonntag in Bremerhaven alles um die Titanic dreht

Was die „Titanic“ mit Bremerhaven zu tun hat, welche Bücher es zum Thema gibt und welche Brettspiele - all das erfahren Besucher am Sonntag beim „Titanic“-Tag im Deutschen Schifffahrtsmuseum. Hier ein Überblick über das Angebot rund um den Mythos.

Die "RMS Titanic" 1912 in den Gewässern vor Belfast.

Die "RMS Titanic" 1912 in den Gewässern vor Belfast. Foto: picture alliance/dpa/PA Wire

111 Jahre liegt eine der bekanntesten Schiffskatastrophen am 14. April zurück: Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) nimmt das Datum zum Anlass um die erste und letzte Fahrt der „Titanic“, um am 23. April – dem Weltbuchtag – an den unvergessenen Liner zu erinnern: mit einer Buchvorstellung, Brettspielen und Bausteinaktionen.

„Eisberg, direkt voraus“ – der Alarm dringt am 14. April 1912 um 23.40 Uhr zur Brücke. Keine zwei Stunden später sinkt das bis dahin schnellste und größte von Menschenhand erschaffene Schiff in die Tiefe und schlummert seither im eiskalten Atlantik.

Mehr als ein Jahrhundert später hält das Wrack die Gemüter von Forschenden und Fans noch immer in Unruhe: Sie versuchen, dem Wrack Geheimnisse abzuringen und halten den Mythos „Titanic“ lebendig. Das DSM erinnert am Weltbuchtag, Sonntag, 23. April, an den unvergessenen Luxusdampfer.

Vortrag zum „Titanic“-Buch – Spuren in Bremerhaven

In seinem zweiten Buch „Die Titanic war ihr Schicksal“ stellt der Journalist Jens Ostrowski Passagiere und Crewmitglieder aus Deutschland vor. Das Schicksal eines Kabinenstewards und eines Heizers sind direkt mit Bremerhaven und dem DSM verbunden. Alfred Theissingers Geschichte zeigt, dass Wahrheit und Fiktion oft verschwammen, wenn es um die Schiffskatastrophe geht.

So erzählte der Steward, er sei in der Nacht von Bord gesprungen und später von einem der Rettungsboote aufgenommen worden. „Nachweislich eine Lüge, er gehörte zur Besatzung des Rettungsboots 11“, weiß Ostrowski.

Notlügen dieser Art wurden häufig von Männern erzählt, die überlebt hatten, um der gesellschaftlichen Ächtung zu entgehen. Die wenigen Rettungsboote waren den Frauen und Kindern vorbehalten. Theissingers Seefahrtbuch befindet sich im Besitz des DSM, es ist das einzige Museumsexponat mit Bezug zur „Titanic“.

Bremerhaven-Lehe und die „Titanic“

Eine weitere Spur führt nach Bremerhaven-Lehe: „Der Heizer Friedrich Kasper war bis vor wenigen Jahren ein Phantom. Mittlerweile gibt es Dokumente, die belegen, dass er in Lehe bei Bremerhaven geboren wurde“, sagt der Autor, der zwanzig Jahre Fakten für sein Buch zusammentrug. Am 23. April stellt er unter anderem das Schicksal Theissingers und Kaspers vor. Start des Vortrags ist 15 Uhr.

Maritime Brettspiele

Uwe Lührs, Geschäftsführer des Ladens „Der Spielspaß“, begeistert sich seit Kindheitstagen für Brettspiele und die TITANIC. Am 23. April teilt er seine Passionen mit den DSM-Gästen. An einigen Stationen können Neugierige die historische Nacht in verschiedenen Szenerien Revue passieren lassen und den Koloss selbst nachbauen.

Lührs sammelt TITANIC-Spiele, wird diese zeigen, kommentieren und Interessierte zu einer Partie einladen. Beispielsweise stellt er das Passagierschiffsspiel „Crossing Oceans“ vor: Wer schafft es am schnellsten über den Atlantik mit einem der Ozeandampfer, die ab 1900 die traditionellen Segelschiffe ablösten? Die Partie kann ab 12 Uhr in Präsenz oder live auf YouTube (@leibnizdsm) verfolgt werden.

„Titanic“ in Mini und Maxi

Die „Titanic“-Vitrine, in der Alfred Theissingers Seefahrtbuch zu sehen ist, wird um zwei Attraktionen erweitert. Das DSM zeigt das einstige Passagierschiff in zwei Ausführungen: als 1,35 Meter langes LEGO-Modell und als 92 Zentimeter langes COBI-Modell, gebaut und entliehen von Sebastian Kirst. Für den Tag entwarf Kirst exklusiv einen Mikro-Bausatz aus 62 LEGO-Steinen, mit dem Fans den Luxusliner im Hosentaschenformat nachbauen können.

Die zeitgenössische Darstellung zeigt den Untergang des Luxusliners Titanic vor rund hundert Jahren (1912) (Reproaufnahme vom 14. 1. 1998).

Die zeitgenössische Darstellung zeigt den Untergang des Luxusliners Titanic vor rund hundert Jahren (1912) (Reproaufnahme vom 14. 1. 1998). Foto: picture alliance / dpa

Wo Sie auch sonst ein Stück Titanic in Bremerhaven sehen können.

Maike Wessolowski

Reporterin

Maike Wessolowski wurde in Remscheid geboren. Die ausgebildete Reiseverkehrskauffrau und Reporterin lebte und arbeitete in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen, bis sie 2018 in Bremerhaven festmachte. An der Region schätzt sie: Menschen, Maritimes, Möglichkeiten.

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