Selbstbild und Fremdbild können sich manchmal unterscheiden. Wie Journalisten wahrgenommen werden, erlebte ich kürzlich selbst. Wir hatten einen Termin, ich war bereits früher da, die Kollegen trafen ein paar Minuten später ein. Als sie schließlich an der Tür stehen, werden sie mit dem Satz angekündigt: „Die Pressefuzzies sind da.“
Aha, die Pressefuzzis also. Ich wurde neugierig und recherchierte, woher der Begriff wohl kommt. Eine Theorie besagt, er könnte von dem komischen Westernhelden Fuzzy Q. Jones herstammen – einer Figur aus amerikanischen Wildwestfilmen. Eine andere Theorie führt den Begriff auf das Plattdeutsche „fussig“ zurück für „schwammig, sumpfig, nass“. Unabhängig davon, welche Theorie zutrifft, ist der Begriff nicht als Kompliment gemeint. Schlimm?
Ich empfand es als eher witzig. Wer von Berufs wegen kritisiert, sollte nicht zu empfindlich sein, wenn andere ihn oder sie auch kritisieren. Zudem sind wir selbst nicht immer 24 Stunden am Tag gänzlich ernst unterwegs. Im Freundeskreis sprechen wir anders als bei offiziellen Anlässen. Solange einem nicht unterstellt wird, wissentlich Falschmeldungen zu verbreiten, kann man damit leben.
Und trotzdem wäre es natürlich besser, wenn wir uns alle respektvoll begegnen.