Die Gäste konnten einem schon etwas leid tun: Lange standen sie im Stau, kamen erst gut 25 Minuten vor dem Anpfiff in Heeslingen an, spielten eine sehr ordentliche 1. Halbzeit, gingen aber im zweiten Abschnitt unter. „Der JFV hat da wirklich seine brutale Qualität gezeigt", so FT-Coach Bastian Krienke.
Dabei war seine Elf in der 21. Minute nach einem schönen Konter durch Malte Kawalec in Führung gegangen. Überhaupt hielten die Braunschweiger in der ersten Halbzeit sehr gut mit. „Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung in diesen ersten 40 Minuten", so Krienke.
Nicht zufrieden war der FT-Trainer mit der Leistung des Unparteiischen. „Er hat in zwei, drei entscheidenden Situationen gegen uns entschieden. Das war für uns schon sehr unglücklich, so hätten wir meiner Meinung nach kurz nach unserem Führungstor noch einen Elfmeter kriegen können. Nach Ansicht des Schiedsrichter lag aber eine Abseitsposition vor."
In der Vorwoche hatten die Gäste das Duell gegen HSC Hannover in praktisch letzter Sekunde mit 2:3 verloren, und am Samstag waren es die letzten Minuten vor der Pause, die dem Spiel die entscheidende Wende gaben - die mit einem Namen verbunden war: Finn Wendler.
Der JFV-Neuzugang traf nach Vorarbeit von Luca Daginnus zum Ausgleich (35.), und erzielte fünf Minuten später - wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff - nach einer großartigen Vorabeit von Phillip Wilkens auch das 2:1 für den JFV (40.).
„Nach der Pause war bei uns mental in unserem Spiel ein Bruch drin", so FT-Coach Bastian Krienke. „Wir konnten dem Druck der Gastgeber nicht mehr standhalten." Die Krienke-Elf war im zweiten Abschnitt chancenlos. Die Gastgeber bestimmten die Partie, spielten großartig auf. „Ein ganz, ganz großes Lob an mein Team", so JFV-Coach Lukas Höft. "Die Jungs waren in der zweiten Halbzeit auch gut im Kopf, sind ruhig geblieben, haben den Gegner kaputt gespielt."
Gleich vier Tore sollten in diesem zweiten Abschnitt fallen. Kurz nach Wiederanpfiff erzielte Philipp Ron nach einem Zuspiel des herausragenden Luca Daginnus das 3:1 für den JFV (49.). Daginnus selbst traf nach einer Flanke von Jonas Lüdemann zum 4:1 (68.).
Es lief nun einfach für das Höft-Team. Die Gastgeber spielten in diesem zweiten Abschnitt im Stile einer Spitzenmannschaft, der man in dieser Saison noch vieles zutrauen kann. Niklas Ellerwald erzielte mit einem schönen Dropkick das 5:1 für den JFV (72.). Das war aber immer noch nicht alles. Vier Minuten später traf Kevin Müller zum 6:1-Endstand. „Das war schon eine tolle zweite Halbzeit", freute sich Höft.

Bereits in der ersten Hälfte gab es im Strafraum der Braunschweiger ständig Turbulenzen, nach der Pause fielen dann vier weitere Tore. Foto: Kurth