Fußball
Druck wächst: Leverkusen verspielt Führung gegen PSV
Bayer Leverkusen kommt in der Champions League nicht richtig in Fahrt. Gegen die PSV Eindhoven reicht es trotz Chancenplus nur zu einem Remis.

Ismael Saibari trifft zum Ausgleich.
Foto: Rolf Vennenbernd
Beim Gang in die Leverkusener Fankurve war den Leverkusener Spielern die Enttäuschung anzusehen. Auch im zweiten Spiel gab es für Bayer unter Neu-Trainer Kasper Hjulmand in der Champions League keinen Sieg. Das 1:1 (0:0) gegen den niederländischen Meister PSV Eindhoven fühlte sich für die Werkself wie eine Niederlage an. Denn die kommenden Gegner haben es in sich, der Druck ist schon nach dem zweiten Spieltag groß.
„Ich bin traurig. Wir haben eines unserer besten Spiele gemacht, aber wir haben uns nicht belohnt“, sagte Leverkusens Alejandro Grimaldo bei DAZN und fügte hinzu: „Ich bin überzeugt, dass wir die nächsten Spiele gewinnen können. Wir sind auf dem richtigen Weg und haben uns viele Chancen herausgearbeitet. Es wird Spiel für Spiel besser.“
Der in die Startelf gerutschte Neuzugang Christian Kofane - mit 19 Jahren nun Bayers jüngster Champions-League-Torschütze - hatte Leverkusen in der 65. Minute in Führung gebracht. Nur wenig später sorgte Ismael Saibari (72.) für den Ausgleich. Das sei „leicht enttäuschend“, meinte Bayer-Keeper Mark Flekken, der aber von einem „Fortschritt“ sprach.
Angesichts der kommenden Aufgaben gegen Titelverteidiger Paris Saint-Germain, Benfica Lissabon, Manchester City und Newcastle United ist nach dem Remis am ersten Spieltag beim FC Kopenhagen die Ausbeute aber zu wenig.
Schick und Andrich fehlten verletzt
Im Vergleich zum Bundesliga-Sieg beim FC St. Pauli nahm der Däne drei Änderungen vor. Neuzugang Kofane ersetzte den verletzten Stürmer Patrik Schick (Oberschenkelprobleme). Zudem rückte Equi Fernández für den nach Adduktorenproblemen nicht rechtzeitig fit gewordenen Robert Andrich in die Startelf, während Ernest Poku anstelle von Eliesse Ben Seghir begann.
Vor 30.210 Zuschauern erwischten die Gäste zunächst den besseren Start. Bereits bei der ersten Chance tauchte Ivan Perišić (4.) nach einer Flanke gefährlich vor dem Tor auf und köpfte aus kurzer Distanz ein. Doch der Treffer wurde nach VAR-Überprüfung wegen Abseits aberkannt. Ein Weckruf für Leverkusen, das sich danach zunehmend ins Spiel kämpfte.
Ex-Leverkusener Kovar hält die Null
Besser in Fahrt scheiterte Grimaldo (11.) aus spitzem Winkel am Pfosten, nur wenige Minuten später probierte es Aleix Garcia (15.) aus der zweiten Reihe. Einen Schuss des Ex-Eindhoveners Malik Tillman parierte Ex-Bayer-Schlussmann Matej Kovar (25.). Nach einer halben Stunde hatten die Hausherren bereits 7:1-Torschüsse, doch die Verwertung blieb aus.
Stattdessen wurde die PSV kurz vor der Pause griffiger und das Spiel dadurch ausgeglichener. Fast gleichzeitig verschärfte sich die Personalsituation bei Bayer: Außenverteidiger Axel Tape musste (42.) angeschlagen vom Feld. Damit wuchs die Ausfallliste bei den Gastgebern weiter an, noch bevor der erste Durchgang beendet war.
Bayer-Führung währt nur kurz
Auch der erste Abschluss des zweiten Durchgangs ging an Leverkusen: Ernest Poku traf das Außennetz (48.). Danach fehlten der Werkself etwas Tempo und Präzision. PSV, die mit Trainer Peter Bosz einen Mann mit Bayer-Vergangenheit an der Seitenlinie hat, konnte das Spiel dadurch ausgeglichen gestalten und offensiv immer wieder Nadelstiche setzen.
Doch dann durfte Bayer endlich verdient jubeln: Kofane zeigte sich bei einem Missverständnis in der PSV-Abwehr - Jerdy Schouten hatte völlig unbedrängt in der eigenen Box einen verheerenden Rückpass zu Amrando Obispo gespielt - hellwach und verwandelte aus rund elf Metern eiskalt unten links.
Die Führung hielt allerdings nur kurz. PSV brachte sofort nach dem Treffer wieder Tempo ins Spiel und drängte in Richtung Strafraum. Dort nutzte Saibari ein präzises Zuspiel von Guus Til und schlenzte halblinks aus gut zehn Metern überragend an Mark Flekken vorbei ins lange Eck.

Leverkusen hatte in der ersten Hälfe einige Torchancen.
Foto: Rolf Vennenbernd

Ivan Perišić stand bei seinem Tor im Abseits.
Foto: Rolf Vennenbernd