Nach einer Trainingswoche zum Vergessen, in deren Verlauf es beinahe täglich Absagen hagelte, glich der Spielberichtsbogen einer großen Wundertüte. Malte Bösch musste rund ein halbes Dutzend Stammspieler ersetzen und schickte eine Formation aufs Feld, die weit davon entfernt war, eingespielt zu sein. Hinzu kam, dass die beiden vorangegangenen Niederlagen keinesfalls zum Selbstbewusstsein beitrugen.
"Wir haben momentan das Pech, dass wir in der schwierigen Phase, in der wir uns gerade befinden, auf Gegner treffen, die ihrerseits Erfolgsserien hingelegt haben und entsprechend selbstbewusst auftreten", so der HSC-Coach zur ZEVENER ZEITUNG. Diese Feststellung traf auch auf den BSV Rehden zu, der von Beginn an hellwach war, sehr früh störte und Heeslingens Spielaufbau schon in der Entstehung entscheidend störte.
Weil die Platzherren ähnlich agierten, entwickelte sich eine hektische Partie, die von vielen kleinen Fouls und ständigen Unterbrechungen geprägt war. Die besseren Chancen erspielten sich dabei ganz eindeutig die Gäste aus dem Landkreis Diepholz. Mit ihrem schnellen Konterspiel wirbelten sie die HSC-Abwehr mehrfach durcheinander und krönten ihre starke Anfangsoffensive mit dem Treffer zum 0:1. Nach einem schönen Zuspiel marschierte Noah Wallenßus in den Heeslinger Strafraum und traf zum 1:0 für sein Team. Jeroen Gieß war bei dem Schuss aus halbrechter Position machtlos.
Dass Heeslingens Keeper aber zu den besten Liga gehört, konnte er im weiteren Verlauf häufiger unter Bewies stellen als ihm lieb war. Nur neun Minuten nach der Führung lag das 0:2 buchstäblich in der Luft, doch Heeslingen Keeper spitzelte Elias Beck den Ball vom Fuß und verhinderte damit einen weiteren Treffer der Gäste. Die Platzherren kamen im Verlauf der ersten Halbzeit zwar besser ins Spiel, doch in der Offensive blieb man zu harmlos. Einzig nennenswerte Aktion der ersten 45 Minuten war ein Distanzschuss von Darvin Stüve, der das Gehäuse von Daniel Banfalvi verfehlte.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit musste Heeslingens Keeper erneut sein ganzes Können aufbieten, um gegen den heranstürmenden Elias Beck zu klären und seine Elf im Spiel zu halten. Und die machte endlich den Druck, den die Fans in den ersten 45 Minuten noch vermisst hatten. Waren die ersten Angriffsversuche noch zu hektisch, so lag der Ausgleich in der 55. Minute in der Luft. Nach einer Flanke landete ein Kopfball von Darvin Stüve aber nur am Pfosten. Von dort prallte der Ball zwar ins Feld zurück, doch Justin Sauermilch konnte den Ball nicht mehr kontrolliert spielen und so verpuffte die dickste Heeslinger Chance ohne Folgen für den BSV Rehden.
Mit zunehmender Spieldauer gestalteten die Elf von Kristian Arambasic die Partie wieder etwas offener, doch die Gastgeber blieben am Drücker, wollten die drohende Niederlage um jeden Preis verhindern. Allerdings waren die Aktionen im Sturmzentrum nicht druckvoll genug oder wurden bereits im Keim von der aufmerksam agierenden Gästeabwehr erstickt.
Um dem Spiel seiner Elf neue Impulse zu verleihen, wechselte Malte Bösch mit Edison Mazreku, Terry Becker, Mika Kraßmann und Eren Badur noch vier Offensivspieler ein, doch auch diese taktische Maßnahme blieb ohne Erfolg, so dass sich die Gastgeber mit der dritten Niederlage in Folge abfinden mussten.
"Man kann den Jungs den Willen ganz bestimmt nicht absprechen. Das Momentum ist zurzeit leider nicht auf unserer Seite", so Bösch gegenüber der ZEVENER ZEITUNG.

Nur selten gelang es den Gastgebern, ihre Gegner ernsthaft unter Druck zu setzen. Foto: Siegbert Demmer

Maxi Köhnkens Schussversuch wird im letzten Moment abgeblockt. Foto: Siegbert Demmer