„Mir macht meine Aufgabe in der Samtgemeinde Sittensen unheimlich viel Freude. Das ist die eigentliche Triebfeder. Warum soll man dann aufhören? Es gibt noch viel zu tun. Ich glaube, dabei kann ich gut mithelfen, um die Börde weiter voranzubringen.“
Welche drei Prioritäten setzen Sie sich für die nächste Amtsperiode? „Da ist auf jeden Fall das Freibad zu nennen. Noch in dieser Legislaturperiode werden wir mit Sanierungsarbeiten beginnen. Am 18. September findet dazu eine Fachausschusssitzung statt. Die technische Sanierung ist schon beschlossen, zur Gesamtsanierung wird die Verwaltung einen Vorschlag unterbreiten.
Die Feuerwehren sind ebenfalls in den Fokus zu stellen. Viele Wehren haben Bedarf im baulichen Bereich. Das wird uns in den nächsten Jahren beschäftigen und ist auch total wichtig. Die Feuerwehren müssen nicht nur gut ausgerüstet sein, sondern auch ein gutes Zuhause haben.
Ein weiterer Punkt ist die kommunale Wärmeplanung. In Sachen Klimaschutz hängen wir leider noch hinterher.
Welche Kritikpunkte hören Sie am häufigsten?
„Dass Dinge nicht schnell genug gehen. Das ist aber das Schicksal von Verwaltungen. Projekte dauern zu lange. Bauleitplanungen zum Beispiel. Man darf aber keine Verfahrensfehler machen, weil man sonst angreifbar ist.“
Warum sollten die Wählerinnen und Wähler Ihnen erneut ihr Vertrauen schenken?
„Es gibt zunächst eine Bewertung, ob die Amtszeit in Ordnung war. Ich glaube, wenn hier jemand seine Heimat hat und hier aufgewachsen ist, ist da noch mehr Verbundenheit. Und ich glaube auch, dass man es mir anmerkt, ob man mich nun mag oder nicht, dass das, was ich hier tue, mir sehr am Herzen liegt. Als Hauptverwaltungsbeamter dort zu arbeiten, wo man wohnt, ist nach meiner Meinung ein großer Vorteil, weil man die Gegebenheiten kennt. Ich habe vier Kinder und kenne als Vater zum Beispiel den Kita- und Schulbereich aus eigener Erfahrung.“
Gibt es ineffiziente Abläufe, die Sie verbessern möchten?
„Wir haben vor ein paar Jahren eine Stabsstelle für den Schul- und Kitabereich eingerichtet, was für deutlich mehr Effizienz gesorgt hat. Wir sind regelmäßig dabei, zu gucken, was wir im Rathaus optimieren können. Für mich ist eine Sache glasklar: Wir werden in der Verwaltung keine zusätzlichen Stellen schaffen. Die Verwaltungskosten müssen wir unter Kontrolle behalten. Das ist eine klare Message an die Politik.“
Wie planen Sie, die kommunalen Finanzen solide zu verwalten, ohne wichtige Leistungen zu kürzen?
„Der Ausblick ist im Moment düster. Wir können aber an der Samtgemeinde-Umlage nicht mehr schrauben. Der Landkreis wird mit Sicherheit höher gehen. Wir Kommunen werden von der Landesregierung im Stich gelassen, was die Kosten angeht, um gesetzliche Forderungen zu erfüllen. Das beste Beispiel ist der gesetzliche Anspruch auf Ganztagsbetreuung an den Grundschulen, die natürlich per se wichtig ist. Wir müssen die Mensa baulich vergrößern mit Kosten von einer Million Euro. Auf einem erheblichen Teil dieser Summe werden wir sitzenbleiben. Mein Eindruck ist, das interessiert in Hannover genau gar niemanden. Wir haben auch keine klaren Beschlüsse, wie dieser Ganztag aussehen soll. Das Land bestellt und gleicht noch nicht einmal die Kosten vollständig aus.“
Sie treten parteilos und damit als Einzelbewerber an. Warum?
„Ich glaube, dass auf einer Bürgermeisterposition in dieser Größe der Kommune es besser ist, parteilos zu sein. Ich äußere mich nicht parteipolitisch, sondern immer sachbezogen. Wir arbeiten auch im Samtgemeinderat parteiübergreifend zusammen, deshalb finde ich den Ansatz gut, dass mit den anderen Parteien auch gesprochen wird, wie sie es sehen, mit der Kandidatur.“