CD-Projekt meldete sich am 17. Juli überraschend zurück mit einem brandneuen Update für das fünf Jahre alte Sci-Fi-Rollenspiel Cyberpunk 2077. Damit einher kommen nun endlich auch einige Quality-of-life-Features, die wir uns schon eher gewünscht hätte. Doch wie heißt es so schön: Besser spät als nie.
Was gibt es Neues in Night City?
Mit dem aktuellen Update 2.3. hält nun auch das autonome Fahren Einzug in Night City. Wurde auch Zeit. Zum einen kann sich unser Charakter „V“ nun mit Auto-Drive ganz bequem und automatisch von einem Fahrzeug zur nächsten Mission oder zum nächsten markierten Zielpunkt fahren lassen.
Zweite Möglichkeit: Im Fahrzeugmenü können wir nun jederzeit einen Wagen vom Delamain-Taxidienst bestellen, der uns für ein paar Eddies ganz relaxed ans Ziel bringt.
Ebenfalls im Update erhalten sind drei neue Autos und ein neues Motorrad, die jeweils über neue Nebenmissionen freigeschaltet werden können. Hinzu kommen zahlreiche neue Spielereien für den Foto-Modus.
Und: Einige Grafik-Features von Cyberpunk 2077 wurde an die in den vergangenen Jahren verbesserte Hardware angepasst, damit das Game flüssiger läuft und noch besser aussieht. Das betrifft sowohl PCs als auch die Konsolen. Außerdem wurden kleinere Fehler im Gameplay und der Grafik behoben.
Insgesamt ist das neue Update durchaus ein guter Anlass, um das Game vielleicht noch einmal aus der Schublade herauszuholen oder es zum ersten Mal auszuprobieren. Zumal es in den Stores von Playstation und XBox derzeit für rund 20 Euro im Angebot erhältlich ist.
Fünf Gründe, warum sich Cyberpunk 2077 immer noch lohnt
Was lange währte, wurde erst einmal ziemlich schlecht. Jahrelang befand sich das sehnsüchtig erwartete Sci-Fi-Rollenspiel Cyberpunk 2077 in der Entwicklerhölle. Der Release musste mehrfach verschoben werden. Zwischendurch wurden sogar die Entwürfe gestohlen, doch das polnische Entwicklerstudio CD Projekt Red weigerte sich, das geforderte Lösegeld zu zahlen. Was vielleicht einiges erklärt.
Als Cyberpunk 2077 am 10. Dezember 2020 schließlich veröffentlicht wurde, war es vor lauter Bugs vor allem auf den Last-Gen-Konsolen so gut wie unspielbar. Der wahlweise weibliche oder männliche Spieler-Charakter „V“ musste damit rechnen, dass ihm schon mal Autos auf den Kopf fallen. Dabei sollten die verbuggten Fahrzeuge selbst im Jahr 2077 eigentlich gar nicht fliegen können.

Das Action-Rollenspiel „Cyberpunk 2077“ erschien am 10. Dezember 2020 - nachdem es immer wieder verschoben worden war. Foto: CD PROJECT RED
Sony zog bereits eine Woche nach Veröffentlichung die Reißleine und verbannte das Spiel vorübergehend aus dem Playstation-Store. Höchststrafe. Vier Jahre später sind die allermeisten Probleme – nach unzähligen Patches und Updates – längst behoben. Grund genug, sich den Titel noch einmal anzuschauen.

Ein Brain-Dance auf Bestellung: In „Lizzie‘s Bar“ taucht „V“ in die virtuelle Realität ab. Foto: CD PROJECT RED
Nerds, Sci-Fi-Fans und Rollenspieler unter den Gamern mögen sich bereits vor Jahren durch das damals noch verbuggte Spiel gequält haben. Alle anderen haben das anspruchsvolle Game vielleicht gar nicht mehr auf dem Zettel – ein Fehler, wie wir finden. Hier sind unsere Top-5-Gründe, warum sich Cyberpunk 2077 heute mehr denn je lohnt.

Dem Hauptcharakter „V“ stehen unzählige Fahrzeuge zur Verfügung - die er sich aber erst hart erarbeiten muss. Foto: CD PROJECT RED
Zweite Chance für Cyberpunk 2077: Das sind die Top-5-Gründe
1. Captain Obvious: Die Bugs wurden behoben
Wie oft haben wir uns geschworen, ein Game nicht gleich nach Release zu kaufen, sondern lieber zu warten, bis es technisch ausgereift ist? Doch wer hat schon so viel Geduld? Jetzt ist es so weit. Cyberpunk 2077 wurde gefixt. Mittlerweile kommt es nur noch extrem selten vor, dass unwichtige NPCs einen Meter über dem Boden schweben – oder darin versinken. Damit kann man leben und vielleicht sogar darüber lachen.

Pimp my Body: Viele Bewohner von Night City verbessern ihre Körper mit Cyberware. Auch „V“ macht von der Technik fleißig Gebrauch. Foto: CD PROJECT RED
2. Current-Gen-Konsolen sind endlich erhältlich.
Natürlich kann man Cyberpunk 2077 theoretisch auf der PS4 zocken. Nur: Warum sollte man das tun? Das Spiel wurde offensichtlich für die Current-Gen-Konsolen gezüchtet. Die Bugs, Ladezeiten und Grafikeinbußen auf den alten Konsolen sind eine Zumutung und werden dem Spiel einfach nicht gerecht.

Kühler Empfang in Night City: Einige Leute sind gar nicht begeistert von der Rückkehr von „V“. Foto: CD PROJECT RED
Dass die Current-Gen-Version von Cyberpunk 2077 erst 14 Monate nach dem ersten Release auf den Markt kam, dürfte zumindest einen Teil der anfänglichen Probleme erklären. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, komplett auf die frühere Last-Gen-Version zu verzichten.
Ärgerlich auch, dass die aktuellen Konsolen anfangs nur schwer zu bekommen waren. Doch inzwischen sind die Lieferschwierigkeiten behoben. Mit etwas Glück findet sich ein Angebot für unter 500 Euro. Auch Cyberpunk 2077 ist zum Teil für unter 35 Euro erhältlich – inklusive der grandiosen Erweiterung Cyberpunk 2077: Phantom Liberty.

Die Erweiterung „Cyberpunk 2077: Phantom LIberty“ erschien am 6. September 2022 und führt „V“ in den neuen Bezirk Dogtown. Foto: CD PROJECT RED
3. Night City haut den Besucher aus den Socken
Der gar nicht so heimliche Star von Cyberpunk 2077 ist Night City - eine fiktive futuristische Metropole in Kalifornien, die dem Besucher mit ihrer verrückten Neon-Reklame und den in den Himmel wachsenden Wolkenkratzern erst einmal den Atem raubt. Ein raues Pflaster, auf dem sich „V“ im Kampf gegen Kleinkriminelle, Großkonzerne und Cyber-Psychos behaupten muss.

Die riesige Metropole Night City zieht Besucher und Einwohner in ihren Bann. Insgesamt soll die Map von „Cyberpunk 2077“ mehr also doppelt so groß sein wie die des bereits großen „GTA V“. Foto: CD PROJECT RED
An jeder Ecke trifft „V“ die verrücktesten Bewohner, die wie unser Charakter mit Cyberware aufgemotzt sind. Man muss schon lange in Night City unterwegs sein, um ein bekanntes Gesicht wiederzusehen. Denn die Stadt wird von mehr als 1000 unterschiedlichen NPCs bevölkert.

Die Gangs von Night City sind wenig sympathisch. Foto: CD PROJECT RED
4. Das Internet liefert Unmengen an Tipps und Tutorials – zum Glück
Dass viele Gamer Cyberpunk 2077 immer noch nicht angerührt haben, liegt nicht nur an den Bugs zum Release. Es gibt noch einen anderen Grund: Das Game ist relativ anspruchsvoll, wenn man seine ganze Tiefe ergründen will. Nicht ohne Grund ist Cyberpunk 2077 ein Rollenspiel. Es gibt unzählige Attribute, Fähigkeiten, Waffen, Cyberware und Quick-Hacks. Da kann man schon mal frustriert den Überblick verlieren.

Nicht nur Cyber-Psychos wollen „V“ an den Kragen. Foto: CD PROJECT RED
Natürlich kann man sich einfach quer durch Night City ballern – doch dafür ist das Spiel mit seinen vielen Raffinessen eigentlich zu schade. Es lohnt sich, seinen eigenen Stil zu entwickeln. Sei es als Scharfschütze, Assassine, Samurai, Hacker oder als eine Mischung daraus.
An einer Spezialisierung führt kein Weg vorbei. Denn die Attributspunkte sind so knapp bemessen, dass der Charakter gar nicht alles lernen kann. Mittlerweile gibt es – zum Glück – eine Menge Guides und Tutorials im Netz, die bei der Entwicklung des Charakters helfen. Mut zum Ausprobieren, lautet die Devise.
5. Keanu Reeves als Johnny Silverhand ist einfach eine coole Sau
Man kann es nicht anders sagen: Keanu Reeves als Johnny Silverhand ist einfach eine ultra-coole Sau. Und die Art, wie der Cyber-Terrorist in die Story eingreift, ist an sich schon ein krasser Plot-Twist. Dass er zufällig von einem berühmten Hollywood-Star gespielt wird, fällt da kaum noch ins Gewicht. Allein, um Johnny Silverhand kennenzulernen, lohnt sich Cyberpunk 2077 immer noch. Welcome to Night City!

Die coolste Sau in Night City: Johnny Silverhand - gespielt von Schauspieler Keanu Reeves - ist ein berüchtigter Cyberterrorist. Foto: CD PROJECT RED
Dieser Artikel erschien erstmals am 13.07.2024 auf unserem Portal.