Politik
Thailand und Kambodscha: Prekäre Waffenruhe hält weitgehend
Die Feuerpause zwischen Thailand und Kambodscha scheint zu halten - weitgehend zumindest. Aber es gibt weiter Beschuldigungen beider Seiten. Wie geht es nun weiter?

Die prekäre Feuerpause scheint weitgehend zu halten.
Foto: Anton L. Delgado
Die prekäre Waffenruhe im Grenzgebiet zwischen Thailand und Kambodscha scheint weitgehend zu halten. Ein Reporter des Senders Channel News Asia berichtete aus der Region, dass seit dem Inkrafttreten der Feuerpause in der Nacht zum Dienstag kein Artilleriefeuer mehr zu hören gewesen sei. Davor war es fünf Tage lang zu schweren Kämpfen gekommen.
Thailand wirft dem Nachbarland aber weiter Verstöße gegen das Abkommen vor. Kambodschanische Streitkräfte hätten thailändische Militärstellungen in Phu Makua in der Provinz Sisaket mit Kleinwaffen und Granaten angegriffen, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums in Bangkok.
Thailand's Ministry of Foreign Affairs released a statement this morning on the violation of the ceasefire agreement by Cambodian forces, saying:
— Khaosod English (@KhaosodEnglish) July 30, 2025
"In the late evening of 29 July 2025, less than 24 hours after a ceasefire agreement was reached between Thailand and Cambodia, Thai… pic.twitter.com/pAinYFEvb8
Kambodscha wies die Beschuldigungen hingegen zurück. Durch solche falschen Anschuldigungen würden „das fragile Vertrauen und der notwendige Dialog für einen dauerhaften Frieden“ aufs Spiel gesetzt, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums in Phnom Penh.
Trump drängte auf Einigung
Die Regierungschefs der beiden südostasiatischen Nachbarn hatten sich am Montag bei einem Treffen in Malaysia auf eine „sofortige und bedingungslose“ Waffenruhe geeinigt. An den vom malaysischen Ministerpräsidenten Anwar Ibrahim geleiteten Gesprächen nahmen auch Vertreter aus den USA und China teil. Malaysia hat in diesem Jahr den Vorsitz der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean. Zuvor hatte vor allem US-Präsident Donald Trump auf eine schnelle Waffenruhe gedrängt.

Am Montag hatten sich beide Seiten auf eine Waffenruhe geeinigt.
Foto: Bernama
Seit vergangenem Donnerstag war es an der mehr als 800 Kilometer langen Grenze zwischen den beiden südostasiatischen Nachbarn zu schweren Gefechten gekommen. Es gibt Tote und Verletzte auf beiden Seiten, darunter vor allem Zivilisten. Mehr als 200.000 Menschen wurden den Behörden zufolge vertrieben. Hunderttausende Kambodschaner, die in Thailand als Arbeitsmigranten lebten, strömten zurück in die Heimat.
Treffen der Verteidigungsminister geplant
Der Konflikt zwischen den beiden Nachbarländern schwelt schon seit Jahrzehnten. Beide Seiten warfen sich vor, die Gewalt ausgelöst zu haben. Was genau zu der Eskalation führte, ist nach wie vor unklar.

Auch zivile Gebäude wurden bei den mehrtägigen Kämpfen zerstört.
Foto: Wissarut Weerasopon
Militärführer hatten am Dienstag bei einem Treffen an der Grenze die Waffenruhe bestätigt. Anfang kommender Woche sind Gespräche zwischen den Verteidigungsministern beider Staaten geplant, die in Kambodscha stattfinden sollen.