Ins Reich der alternativen Fakten oder als unbewiesen werden Vertreter der konventionellen Landwirtschaft abtun, was Umweltforscher des Helmholtz-Zentrums in Leipzig herausgefunden haben. Die Medienagentur Spektrum berichtet, dass die Experten an 124 Messstellen, die sie an Kleingewässern in landwirtschaftlich genutztem Umfeld eingerichtet haben, zwei Jahre lang Proben genommen haben. In 40 bis 60 Prozent der Proben haben die Leipziger häufig massive Überschreitungen der zulässigen Grenzwerte beim Einsatz von Pestiziden nachgewiesen. Mit negativen Folgen für die Artenvielfalt.
Vor diesem Hintergrund will die EU-Kommission den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 halbieren - also nur noch die Hälfte von EU-weit 450.000 Tonnen Pestiziden im Jahr. Für Deutschland hieße das, 43.000 statt 86.000 Tonnen Pestizide im Jahr auszubringen.
Insbesondere der mit dem Einsatz verschiedener Wirkstoffe, die Herbizide, Insektizide und Fungizide enthalten, entstehende Gift-Cocktail habe „konsequent negative Effekte auf die Biodiversität“, zitiert Spektrum Forscher.
Um ökologische Schäden zu minimieren und Grenzwerte einzuhalten, müssten der Einsatz von Pestiziden in Schutzgebieten unterbunden und Gewässerrandstreifen von fünf auf 18 und mehr Meter erweitert werden, regen die Helmholtz-Forscher laut Spektrum an. Doch Artensterben hin, Artensterben her. Dazu wird es nicht kommen. Schließlich fehlt es dann an ausreichend Viehfutter.
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