Garten

Ackerschachtelhalmplage: Die grüne Herausforderung im Garten

Verzweiflung im Garten: Kaum ist der Giersch besiegt, schlägt der Ackerschachtelhalm erbarmungslos zu. Diese grünen „Tannenbäume“ machen selbst den hartgesottensten Gartenliebhaber ratlos.

Kleine grüne "Tannenbäume": der Ackerschachtelhalm

Kleine grüne „Tannenbäume“: Ackerschachtelhalm Foto: Rabbel/Hartmann

Bis vor ein paar Jahren war Giersch mein ärgster Pflanzenfeind im Garten. Kaum war er in der einen Ecke beseitigt, sprießten frische Blätter an anderer Stelle putzmunter aus dem Boden. „Einfach aufessen“, lautete die Empfehlung eines Freundes. Gerade junge Pflanzen seien als Salat oder Gemüse prädestiniert. Er erinnere geschmacklich an Petersilie, sei ein prima Eiweiß- und Vitamin-A-Lieferant und zudem auch noch ein Vitamin C Wunder, pries er an. So richtig überzeugt hat mich das nicht. Inzwischen sind mir die paar Gierschpflanzen auch schnuppe.

Wurzelstücke treiben unaufhaltsam wieder aus

Mit einer Ladung Füllsand haben wir uns etwas viel Nervigeres in den Garten eingeschleppt: Ackerschachtelhalm. Sie wissen schon – diese kleinen grünen „Tannenbäume“, die sich unter der Erdoberfläche in einem Höllentempo ausbreiten. Selbst ausgraben und den Boden anschließend sieben hilft nicht. Jedes noch so kleine Wurzelstückchen treibt sofort wieder aus. Und für Salat sind die grünen Stängel auch nicht wirklich geeignet. Allenfalls für eine Brühe soll er gut zu verwenden sein, quasi als Potenzmittel für schlappe Zier- und Nutzpflanzen. Die sollen danach stehen wie eine Eins.

Mutprobe im Garten: Die Herstellung der Brühe

Wer die Brühe ansetzt, muss aber mutig sein. Das Zeugs sinkt wie Hulle. Darum Vorsicht bei der Herstellung: die Jauche nicht unbedingt am Zaun zu Nachbarsgarten absetzen und reifen lassen. Der Geruch verbreitet sich in Windeseile. Verwendet werden kann Schachtelhalmbrühe übrigens vorbeugend auch als Spritzmittel gegen Kräuselkrankheiten, Milben, Malvenrost , Monila oder Sternrußtau.

Jürgen Rabbel

Reporter

Jürgen Rabbel ist gebürtiger Bremerhavener und arbeitet als Reporter in der Lokalredaktion der NORDSEE-ZEITUNG. Er betreut den Süden der Stadt und kümmert sich um Geschichtliches.

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