Bis vor ein paar Jahren war Giersch mein ärgster Pflanzenfeind im Garten. Kaum war er in der einen Ecke beseitigt, sprießten frische Blätter an anderer Stelle putzmunter aus dem Boden. „Einfach aufessen“, lautete die Empfehlung eines Freundes. Gerade junge Pflanzen seien als Salat oder Gemüse prädestiniert. Er erinnere geschmacklich an Petersilie, sei ein prima Eiweiß- und Vitamin-A-Lieferant und zudem auch noch ein Vitamin C Wunder, pries er an. So richtig überzeugt hat mich das nicht. Inzwischen sind mir die paar Gierschpflanzen auch schnuppe.
Wurzelstücke treiben unaufhaltsam wieder aus
Mit einer Ladung Füllsand haben wir uns etwas viel Nervigeres in den Garten eingeschleppt: Ackerschachtelhalm. Sie wissen schon – diese kleinen grünen „Tannenbäume“, die sich unter der Erdoberfläche in einem Höllentempo ausbreiten. Selbst ausgraben und den Boden anschließend sieben hilft nicht. Jedes noch so kleine Wurzelstückchen treibt sofort wieder aus. Und für Salat sind die grünen Stängel auch nicht wirklich geeignet. Allenfalls für eine Brühe soll er gut zu verwenden sein, quasi als Potenzmittel für schlappe Zier- und Nutzpflanzen. Die sollen danach stehen wie eine Eins.
Mutprobe im Garten: Die Herstellung der Brühe
Wer die Brühe ansetzt, muss aber mutig sein. Das Zeugs sinkt wie Hulle. Darum Vorsicht bei der Herstellung: die Jauche nicht unbedingt am Zaun zu Nachbarsgarten absetzen und reifen lassen. Der Geruch verbreitet sich in Windeseile. Verwendet werden kann Schachtelhalmbrühe übrigens vorbeugend auch als Spritzmittel gegen Kräuselkrankheiten, Milben, Malvenrost , Monila oder Sternrußtau.