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Chronische Unterlichtung: Meine Sehnsucht nach der geschenkten Stunde Tageslicht

Müde? Antriebslos? Down? Kein Wunder bei dieser Weltlage. Aber auch „chronische Unterlichtung“ kann der Grund sein. Jetzt gibt‘s ein Heilmittel. Gratis.

Chronische Unterlichtung: Meine Sehnsucht nach der geschenkten Stunde Tageslicht

Allerhöchste Zeit, dass das mal eine Ende hat. Schluss mit flügellahmem Schwan. Ich laufe quasi seit Jahresbeginn nur noch auf „Reserve“. Tank alle. Batterie leer. Weit und breit fast keine „Tankstelle“: Tageslicht in Dosen hat bisher noch keiner erfunden. Bloß Digitallicht aus der Konserve, Kunstlicht „to go“. Aber das hilft nicht bei Vitamin-D-, Serotonin- und Melatonin-Mangel und seelischer Düsternis. Die Diagnose „chronische Unterlichterung“ ist ja leider immer auch ein Verdonnertwerden zum Abwarten: Auf den magischen Moment, der uns 60 Minuten (!!!) mehr Tageslicht schenkt. Die Stunde schlägt uns übermorgennacht. Wenn von Samstag auf Sonntag die Zeit verkürzt, aber das Licht verlängert wird. Ein großer Zettel in Rot liegt schon auf meinem Tisch: „Samstagabend Uhren eine Stunde VOR stellen!“ An die kleine Rhythmusverschiebung gewöhne ich mich in 24 Stunden. Das ist es mir wert, um abends um sieben zu genießen, dass es nach Sonnenstand ja erst sechse ist. Mehr Tag drangehängt am Ende des immer viel, viel, viel zu kurzen Tages. Mehr Spielraum für.... ach, einfach mehr Wupps fürs innere Schwungrad. Jeden Tag eine ganze Stunde mehr von meinem Grundnahrungsmittel, da sammelt sich bis Oktober ein schönes dickes Polster für Dunkelstunden an. „Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe: Aus ein paar sonnenhellen Tagen sich so viel Licht ins Herz zu tragen, dass, wenn der Sommer längst verweht, das Leuchten immer noch besteht.“ Isso. Goethe.

Mit der Uhrenumstellung auf Sommerzeit werden die langen Abende der Sonnenuntergänge am Deich Bremerhavens wieder zum magischen Anziehungsort

Und abends noch 'ne Schüppe Licht obendrauf: Mit der Uhrenumstellung auf Sommerzeit werden die langen Abende der Sonnenuntergänge am Deich Bremerhavens wieder zum magischen Anziehungsort. Foto: Schwan

Susanne Schwan
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