Moin

Die Auf-zu-auf-zu-Baustelle: Darf‘s noch ein bisserl Glasfaser-Würstel sein?

Nein, zum Trauer-Monat November hat sie keinen guten Draht - die Autorin der heutigen NZ-Moin-Kolumne aus Bremerhaven. Doch das ändert sich gerade.

Und welche Baustelle ist gerade Ihre Lieblingsbaustelle? Ich hab‘ die Qual der Wahl im Bremerhavener Baustellen-Boom. In der Stadt, hinterm Haus, auf den Straßen, Brücken, Autobahnen: Man müsste Wettbewerbe ausloben für die haltbarsten, schönsten, originellsten Buddel-Brigaden. Zumindest in der letzten Kategorie „Originellste“ hätte ich was Feines: Die „Mach-auf-und-zu-und-auf-und-zu-Kabel-Groteske“. Vor vier Wochen ist in meiner Straße, gleich am Leher Stadtpark, der gesamte Gehweg ankündigungslos aufgerissen, entpflastert, mit hunderten Metern gelber dicker Glasfaser-Wülste bestückt, zugeschaufelt, wiederverpflastert worden. „Anschlüsse im Auftrag von EWE bis zu den Hauseingängen, auf Geheiß der Bundesregierung“, war die Auskunft vom Bautrupp. EWE? Hab ich nicht. Aber lustig wars, der ganze hupende Autostau im Nadelöhr... und dann die schiefen, originell wiederverlegten Pflastersteine... Aber die werden gerade wieder raus gerupft. Ein anderer Arbeitstrupp reißt gerade die ganze Gehwegseite wieder auf, um neue hunderte Meter dicke gelbe Kabelwülste in den Boden zu rollen. „Glasfaser“, so die Auskunft dieses Trupps. „Ist doch schon drin“, staune ich. „Nee, andere, für Vodafone.“ Ui. Dass da im Boden - knapp über den ganzen Versorgungsleitungen - soooo viel Platz ist! Doll. Und nun bin ich voll weihnachtlicher Vorfreude auf Akt 3: Dass in vier Wochen alles wieder aufgerissen wird - für Telekom. Oder O2. Oder oder... dann vielleicht oberirdisch, über den Straßenlampen? Weil, unten rum wird‘s bisserl eng...

Straße auf - Straße zu, Straße auf - Straße zu... stadtweit werden derzeit Glasfaser-Kabel in die Bürgersteige versenkt, wie hier in Bremerhaven-Lehe.

Straße auf - Straße zu, Straße auf - Straße zu... stadtweit werden derzeit Glasfaser-Kabel in die Bürgersteige versenkt, wie hier in Lehe. Dass aber für jeden Anbieter offenbar immer wieder neu aufgemacht, verlegt, wieder zugemacht wird, erscheint den Anliegern als Schildbürgerstreich. Foto: Schwan

Susanne Schwan
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