Moin

Gelungener Scherz: In der Bürgerschaft wird der Löwe zur Lachmöwe

Moin heißt die tägliche Kolumne in der NORDSEE-ZEITUNG, diesmal geht es um einen Aprilscherz der Pressestelle der Bürgerschaft, die ein Herz für Möwen hat.

Pressestellen von Behörden und öffentlichen Einrichtungen sind in ihren Mitteilungen an Medien vieles, mal informativ oder ausschweifend, mal schwammig oder präzise. Nur witzig sind sie (fast) nie. Meist gibt es auch nichts Humorvolles zu verkünden. An einem Tag im Jahr ist das anders: Zum 1. April, wenn fast jeder versucht, seine Mitmenschen zu verschaukeln, werden auch die Pressestellen kreativ. Wie die der Bremischen Bürgerschaft, die uns am Ostermontag per Mail wissen ließ, dass der Vorstand der Bürgerschaft beschlossen hat, das Wappen des Hauses zu ändern. Das hängt tatsächlich seit 1966 im Plenarsaal und zeigt stilisiert zwei Löwen, die das Wappen mit dem Bremer Schlüssel halten. Doch nun gilt „Möwe statt Löwe“, teilt die Pressestelle mit. Künftig werden zwei Silbermöwen den Schlüssel tragen, wird Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer zitiert. Man begegne mit dieser Neugestaltung auch „der Kritik von Animal-Rights-Aktivist:innen“. Die Idee eines domestizierten Löwen sei heute nicht mehr vermittelbar, während die Silbermöwe mit dem Menschen eine über den Diebstahl von Pommes Frites und Fischbrötchen hinausgehende Symbiose eingegangen sei. Die Möwe habe zudem einen norddeutschen Bezug, man zeige mit ihr die hanseatische Tradition und - großer Vorteil - genderneutral ist sie auch noch. Zum „Beweis“ des Ganzen wird ein Foto vom neuen Wappen mitgeschickt. Meinen Glückwunsch an die Pressestelle: super Idee und hervorragend umgesetzt. Und ganz ehrlich: Die Möwen sehen doch besser aus als die ollen Löwen. Irgendwie putzig.

Mit dem Aprilscherz hat sich die Bremische Bürgerschaft Mühe gegeben: Statt Löwen zieren Möwen das Wappen.

Mit dem Aprilscherz hat sich die Bremische Bürgerschaft Mühe gegeben: Statt Löwen zieren Möwen das Wappen. Foto: Dieck/Bremische Bürgerschaft

Tobia Fischer

Kultur, Reporterin mit besonderen Aufgaben

Tobia Fischer, Jahrgang 1963, ist stellvertretende Teamchefin der Lokalredaktion. Seit 1993 arbeitet sie bei der NORDSEE-ZEITUNG. Die gebürtige Heidelbergerin hat in Berlin studiert und als freie Journalistin gearbeitet.

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