Moin

Koalitionsgespräche mit minimaler Transparenz

Denise von der Ahé

Da sollen wir Bürger wohl so gar nichts wissen. Die Koalitionsgespräche sind geheim. Auch die Medien dürfen noch nicht einmal erfahren, wer sich wann trifft. Wir könnten ja andernfalls unerwünscht vor der Tür herumlungern.

Eigentlich hat man als Journalist im Moment schon zu viel gefragt, wenn man wissen will, wer überhaupt von den lokalen Politikern mit verhandelt.

Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) jedenfalls ist stark mit eingebunden und musste deswegen am Sonnabend die Eröffnung der Wasserstoffwoche an Stadtverordnetenvorsteher Torsten von Haaren delegieren. Grantz verhandelt in Bremerhaven, aber auch in Bremen mit.

Bei den Koalitionsgesprächen auf Landesebene ist die Sorge offenbar sehr groß, dass Rot-Grün-Rot doch noch scheitern könnte. Ein Zeichen von Stärke ist die Abschottung jedenfalls nicht. Vorbild für die geheimen Treffen sind übrigens die Koalitionsverhandlungen der Ampel-Regierung im Bund. Damals gab es nur das berühmte Instagram-Selfie der jetzigen Ministerriege Robert Habeck, Annalena Baerbock (beide Grüne), Christian Lindner und Volker Wissing (beide FDP). Was aus der Selfie-Harmonie geworden ist, wissen wir durch den Streit ums Heizungsgesetz nun zu gut.

Hoffentlich ist Geheimhaltung also kein schlechtes Omen für die künftige Regierung im Land Bremen.

Denise von der Ahé

Reporterin

Redakteurin/Korrespondentin im Bremer Büro der NORDSEE-ZEITUNG. Kam nach Stationen bei der Saarbrücker Zeitung und der Braunschweiger Zeitung immer weiter Richtung Norden. Sie berichtet aus Bremen über alles, was dort entschieden wird und für Bremerhaven spannend und wichtig ist.

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